Diese Band hat lange im Untergrund ihre Lobeeren verdient und nach drei Demos und einer EP legen sie nun eine CD vor. Ich konnte nie was mit dieser Band anfangen, roch mir ihr Image und Gehabe doch einfach nur nach Trendreiterei. Das Corpsepainting und die Poserei sind ebenso billig wie ihre Interview-Aussagen und die „tollen“ Pseudonyme (Graf von Beelzebub und Aaarrrgon sollen hier nur als Beispiele für „innovative“ Namensgebung stehen…). Ist die Black Metal Szene meiner Meinung nach schon in einer Ecke, aus der sie vor lauter Poserei und Trendanbiederungen wohl nicht mehr rauskommt, braucht sie unbedingt Bands, die neue Impulse geben. Das wird hier nicht geboten. Allerdings wird hier handwerklich und musikalisch einwandfreier Black Metal geboten und die Musik ist schließlich das was hier zählen sollte. Also genauer: Die 10 Tracks sind alle in einer recht hohen Geschwindigkeit gehalten, bleiben jedoch stets melodisch und die Musik driftet auch nicht in Gehacke oder gar Geräusch-Kulisse ab. Die Band wurde des öfteren mit Cradle Of Filth verglichen, was so weit her geholt gar nicht ist. Man fühlt sich in Sachen Gesang/Melodieführung öfter an diese englische Combo erinnert, da man auch mit verschiedenen Gesangstilen und einem Schuß Keyboard arbeitet. Des weiteren läßt die leicht bekleidete Dame und die Vorliebe für Vampire einen Vergleich mit CoF zu. Jedoch steht bei Mystic Circle der Black Metal mehr im Vordergrund. Und da liegt ein weiters Problem dieser vier bösen Buben: Die Gleichförmigkeit der Lieder macht es schwer, ein Highlight herauszusuchen. So bringen auch einzelne langsamere Parts und die Auspeitschgeräusche bei „Medina (Satan’s Whore)“ keine Abwechslung und letzteres klingt eher peinlich denn evil. Somit bleibt eine recht gute Platte, die Fans des melodischen Black Metals zum reinhören empfohlen wird, die aber zu uneigenständig und identitätslos ist, um für mich mehr als nur „geht in Ordnung“ zu sein. Und über das Image will ich mich lieber nicht weiter auslassen…
Kommentare
Sag Deine Meinung!