Mysterium - Soulwards

Review

Nach einem langatmigen 4-Minuten-Intro bricht über mir schlagartig die Ursuppe gotisch-metallischer Klänge herein. Aufgekocht wurde eine Brühe aus Moonspell’s Wolfsherzen und dem Seewasser von Amorphis. Abgeschmeckt mit einem Löffel von Tiamat’s Wildhonig und mit etwas Melodic-Black-Metal nachgewürzt… fertig ist die Vollwertmahlzeit. Das mundet, und ganz sicher nicht nur mir. Mysterium verschmelzen unzählige Einflüsse zu einem stimmungsvollen Gesamtwerk, bei dem die Band clever zwischen Gothic- (70%), Death- (15%) und Black-Metal (15%) balanciert und dabei die gängigen Fettnäpfchen umgeht. Melancholisch aber nie weinerlich pathetisch (mit Ausnahme der etwas drögen Frauenstimme auf „TheSe Mirrored 1s“). Gelegentlich episch aber nie aufgesetzt pompös. Die nötige Heaviness wird gekonnt eingesetzt, verkommt jedoch nicht zum Selbstzweck. Einziges Manko sind die Längen innerhalb der Songs, die manches mal die Kompositionen gestreckt wirken lassen. Nichtsdestotrotz ist „Soulwards“ ein stilsicher umgesetztes Album, das über weite Strecken einfach ’schön‘ klingt und sich über die gesamte Spielzeit auf konstant hohem Niveau bewegt. Nicht mehr und nicht weniger.

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03.10.2003

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