MY TIN APPLE ist eine italienische Band, von der man hierzulande bisher noch nicht allzu viel gehört hat – und dabei haben die fünf Mannen schon so manchen Erfolg auf der Haben-Seite zu verbuchen: 2004 gab’s ein erstes Album (wenn auch unter anderem Namen), Gigs mit u.a. EXODUS folgten, 2006 sogar eine Show auf dem Metal Camp in Slowenien. Klingt nach einem harten Brett?
Ist es aber nicht. Wenn man mit der Umbenennung in MY TIN APPLE und der neuen stilistischen Ausrichtung den Weg in (deutlich) kommerziellere Gefilde öffnen wollte, dann könnte man mit „The Crow’s Lullaby“ einen Anfang gemacht haben – was alles andere angeht, dürfte dieses Album ein ziemlicher Fail sein. Nicht, weil es darauf keine Ideen gibt und auch nicht, weil es grundsätzlich schlecht ist – ist es nämlich nicht. So geht der sehr elektrolastige Alternative Metal der Band ein um’s andere Mal gut ins Ohr („Drama“ oder der Opener „Here“ haben zum Beispiel ein paar wirklich eingängige Momente), lässt das Bein mitwippen und den Kopf zustimmend nicken – verpeilt es aber immer wieder, diese Momente zu pointieren. So gibt es auf „The Crow’s Lullaby“ kaum eine gute Idee, die nicht totgespielt wird, kaum eine schicke Hookline, die wirklich mit all ihrer verführerischen Wucht zuzuschlagen weiß.
Der nicht allzu tolle Sound des Albums tut sein Übriges, dass jedes Fünkchen echter Härte, das sich auf diesem Album hätte verstecken können, in Luft auflöst. Wer ins Radio möchte, darf so anfangen, ist dann aber wahrscheinlich immer noch zu heavy; wer die Heavy-Landschaft erreichen will, darf im Grunde auch so anfangen, bräuchte dann aber bessere Arrangements, ein zwingenderes Songwriting und einfach ein paar dickere Klöten.
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