My Ruin - The Horror Of Beauty

Review

Die ehemalige Tura Satana/Manhole-Frontfrau Tarrie B ist mit ihrem Projekt My Ruin schon seit ein paar Jahren unterwegs. Als Soloprojekt von ihr gestartet entwickelt es sich zu einem festen Bandgefüge, was sich natürlich musikalisch niederschlägt. My Ruin zeigen sich mit ihrem neuen Album „The Horror Of Beauty“ fokussierter denn je. Die Industrialausflüge und Spoken-Word-Beiträge wurden ad acta gelegt. New-Metal/Crossover-Affinitäten sind nicht auszumachen. Stattdessen lassen sie es fast durchgehend rocken, und das richtig deftig. Man nehme klassische Black-Sabbath-Riffs als Fundament, lässt es hier mal etwas moderner grooven, da etwas düsterer doomen und packt oben drauf ne Menge Rotz-Rock-Attitüde (man höre diesbezüglich „Made To Measure“). Dazu noch Tarrie B’s Vocals, denen man nicht einmal einen Hauch Melodie entnehmen kann und heraus kommt ein ziemlich stimmiger, arschtretender Doom-Rock-Metal-Sound. Tarrie’s Vocalstyle mit den spitzen Schreien und den gesprochenen Worten sind zwar gekonnt, aber natürlich nicht jedermanns Sache (ganz sicher auch beabsichtigt). Ihre stimmliche Unflexibilität ist evident und wirkt auf Dauer ermüdend. Immerhin bieten die sexy-gehauchten Worte, wie auf dem gedämpfteren Rausschmeißer „Rid Of Me“ oder den schweren Doom-Walzen „Burn The Witch“ und „Bravenet“ den nötigen Kontrapunkt. Außerdem ist die tighte und bewegliche Band um Tarrie, allen voran Gitarrist Mick Murphy, der immer wieder mal ein paar coole Sludge-Metal-Parts und panterareske Riffs vom Stapel lässt, in der Lage zu kompensieren. Fazit: Kein Oberknüller, aber auf jeden Fall das Beste was My Ruin bislang zustande gebracht haben. Daumen hoch.