My Reflection - Dreamland Drowning

Review

An sich startete diese finnische Formation recht verheißungsvoll in eine internationale Karriere und konnte mit ihrer Debüt-EP „Slipping Away“ im Jahr 2007 einigen Staub im Underground aufwirbeln. Danach folgte jedoch eine etwas längere, bis dato unkommentierte Schaffenspause und von daher darf man wohl „Dreamland Drowning“ als Neustart interpretieren.

Keine Ahnung, ob sich an der Besetzung etwas verändert hat, im Mittelpunkt des Geschehens steht auf jeden Fall immer noch die ungemein abwechslungsreiche Gesangsdarbietung für die nunmehr neben Frontdame Jenni auch Gitarrist Petja und Drummer Pete sorgen.

Während die Dame im Stile einer Cristina Scabbia (LACUNA COIL) loslegt, mimen die Herren dazu sowohl den Growler, aber auch den ausdruckstarken männlichen Barden, wobei der Klargesang etwas von AMORPHIS-Frontwusel Tomi Joutsen hat. Dazu passend lassen uns die FinnInnen auch einen nicht minder abwechslungsreichen musikalischen Vortrag vernehmen, der in Summe gesehen vor allem eines kann: sofort und ohne jegliche Umschweife ins Langzeitgedächtnis eindringen!

Wirklich gelungen ist der Truppe das Kombinieren von deftigen Metal-Passagen in durchaus traditioneller Riff-Manier mit gotisch-symphonischen Momenten (EPICA lassen durchaus freundlich grüßen, auch was den „multiplen“ Gesang betrifft), sowie teilweise fast schon verspielten und experimentell anmutenden modernen Elementen, das mich hinsichtlich der elektronischen „Zusatzmittel“ am ehesten an die GriechInnen von ELYSION denken lassen.

Sound und Atmosphäre sind dem Gesamtklangbild entsprechend angepasst und lassen in den getrageneren Momente durchaus „heimatliche“ Kühle vernehmen, wissen in den eingängigeren Passagen aber auch etwas Wärmendes zu vermitteln. Mehr noch, mit einigen wirklich gelungenen Hooks und Ohrwürmchen empfehlen sich MY REFLECTION auch für die kommende Festival-Saison.

Mich jedenfalls würde es nicht wundern, wenn man beispielsweise „Eternal Flames“ demnächst schon in etwaigen Stadien lauthals mitsingen würde und das keineswegs ausschließlich in finnischen Gefilden.

09.12.2012
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