My Flea Circus - Flee Flaa Floo

Review

Genie und Wahnsinn liegen bekanntermaßen nah beieinander. Bestes Beispiel sind THE DILLINGER ESCAPE PLAN. Der Eine kniet vor der Genialität der Truppe nieder, während wiederum ein Anderer nur den Kopf schüttelt, abwinkt und die Songs als Lärm abstempelt. Ähnlich verhält es sich auch beim mittlerweile dritten Album „Flee Flaa Floo“ von MY FLEA CIRCUS aus Toronto, Kanada.

So löst das Album in Stoner- und Psychedelic-Rock Kreisen sicher Begeisterung aus. Bei mir hingegen kann die Platte einfach nicht punkten. Hauptgrund dafür ist sicher Frontröhre Nee Trauma. Die nervt nämlich tierisch. Ständig singt sie mit ihrer rotzigen, leiernden und teilweisen irren Stimme gegen die Musik an. Ihr scheint jegliche Rhythmik zu wider zu sein und sie zieht gewisse Silben seltsam in die Länge, dass man das Gefühl hat sie wäre auf ihrem letzten LSD-Trip hängen geblieben.
Doch auch die Musik wirkt etwas vernebelt. Selbst hier offenbart uns MY FLEA CIRCUS ein nebulöses Gespür für gruselige Melodien, seltsame (teilweise verpatzte) Breaks und einen Hang zu haarsträubenden Wendungen. Schade eigentlich, da sich unter der verkrusteten Oberfläche der Songs durchaus viel investiertes Herzblut erahnen lässt und der schmutzig fuzzgetränkte Gitarren-Sound hervorragend den skurrilen Psychedelic-Vibe unterfüttert.

Nichtsdestotrotz macht die Stimme vieles wieder kaputt und so ist „Flee Flaa Floo“ auf die gesamte Spieldauer ohne einen massiven von Sportzigaretten induzierten Rausch kaum zu ertragen.

20.04.2010
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