My Dying Bride - The Dreadful Hours

Review

Galerie mit 32 Bildern: My Dying Bride - Eindhoven Metal Meeting 2022

Es lohnt nicht mehr, darüber zu skandieren. Die Abwesenheit der Geige bei den neuerlichen Werken der Briten erneut zu bedauern wirkt nun langsam doch schon dröge und abgeschmackt. Sie ist weg. Punkt. Schon „Light at the End of the World“ räumte einem starken Umdenken Platz ein, denn plötzlich fanden sich die sonst so experimentellen Musiker auf einmal wieder auf bereits beschrittenen Metal-Pfaden ein. Und das nicht einmal schlecht. Doch schien „The Light At the End of the World“ noch ein wenig verloren, noch zu sehr unbeholfen in dem Versuch, wieder altes Land gut zu machen, so scheint man sich nun doch wieder etwas von diesem Gedanken befreien zu können. Jawohl, auch „The Dreadful Hours“ ist ein astreines My-Dying-Bride-Album. Die Schwermut erreicht wieder unerträgliche Ausmaße, das Gegrunze wurde diesmal wieder ein wenig zugunsten des klaren Gesang zurückgenommen und auch die ruhigeren Stellen sind diesmal wieder ein wenig stärker vertreten. Business as usual? Irgendwie schon. Unverständlich manchmal, warum die Band in früheren Tagen als Pioniere des Goth Metal auftraten und vor keinem Experiment halt machten, nun allerdings als geläuterte verlorene Söhne in den Schoß der Goth-Metal-Community zurückkehren. Keine Frage, dies passiert mit einem weiteren starken Album, was man von dieser Band sicherlich nicht anders erwartet hätte. Die Keyboards wurden zudem verstärkt und klingen nun ein wenig mächtiger, aber dies macht noch lange keine wirklich grundlegenden Innovationen aus. Mit demselben Seufzer, mit dem wir damals den Ausstieg von Martin Powell und die experimentellen Eskapaden unserer Suizid-Helden hinnahmen, werden wir also auch den Mangel an wirklich neuen Idee für „The dreadful hours“ hinnehmen und das Album einfach nehmen, als das, was es ist: Geniale Musik.

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20.11.2001

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8 Kommentare zu My Dying Bride - The Dreadful Hours

  1. Sleepy sagt:

    Die beste MDB Scheibe seit "Turn Loose the Swans"! Vorsicht: Meiner Meinung nach sind auf dieser Platte mehr ‚gegrowlte‘ Vocals als auf TLATEOTW…jeder Song hat welche, bis auf einer (ist ist meist wie auf der Turn Loose Scheibe: Viele Songs fangen clean an und werden dann härter). Ich hab die Scheibe jetzt seit fast einem Monat und sie gefällt mir immernoch bei jedem hören besser! Das mit der Stagnation kann ich nicht bestätigen; Shauns Drumming hat sich verbessert und ist jetzt noch komplexer, Aarons cleane und besonders seine agressiven Vocals haben sich ebenfalls verbessert, er setzt seine Black Metal artige Stimme jetzt häufiger ein und das Songwriting gehört zum besten, was die Jungs je zu bieten hatten, es ist sogar teilweise etwas progressiv. Pflicht. An Asmondeus: Hör‘ einfach noch ein paar mal aufmerksam die Platte durch, dann wirst Du bestimmt ihre wahren Werte erkennen…es gibt so viele Details, die ich auch Anfangs nicht bemerkt habe, die später aber offensichtlich erscheinen! Naja, alles in allem nicht nur ein gutes My Dying Bride Album, sondern wirklich ein Klassiker (und das rein objektiv betrachtet!). Ejoy!

    9/10
  2. storm sagt:

    Ich gehörte nicht zu der Fraktion, die nach ‚The Light at the End of the World‘ sich schon >>My Dying Bride sind zurück!<< aufs Banner schmierten, denn die typische MDB-Atmosphäre wollte bei dieser Scheibe wahrlich nicht aufkommen; zu sehr störte die konstante Synth-Wand die Atmosphäre, die gerade dadurch wuchs, dass sie sonst so spartanisch war (vgl. das unheimlich emotionsgeladene "Two Winters Only"). Jetzt, jedoch, haben sich My Dying Bride wieder in mein Herzen gespielt. Emotionsgeladene Epen, die durch den Wechsel von Fragilität und Aggressivität nie langweilig werden. Einzig das Remake "The Return of the Beautiful" vom Debut fällt etwas ab, da es vom songschreiberischen Standpunkt mit den reiferen neuen Kompositionen einfach mithalten kann, schon gar nicht über die 14 Minuten Dauer. Das schmälert die Freude am Album aber nur marginal, denn mit "The Dreadful Hours" liefern My Dying Bride den für mich ersten wirklich über jeden Zweifel erhabenen Nachfolger zu dem famosen "The Angel and the Dark River". P.S.: Dieses Album musste einfach im Herbst erscheinen!

    9/10
  3. Ich sagt:

    Geniales Album, obwohl der Gesang anfangs gewöhnungsbedürftig und das Drumming nicht geradezu einfallsreich ist. Es wird eine atemberaubende Atmosphäre geschaffen, gleichsam einem schwarzen Strom aus Traurigkeit, Schmerz und Leiden quillt ein Song nach dem anderen aus den Boxen. Es werden zwar alle erdenklichen Genreklischees bedient, aber die Qualität überzeugt einfach. Nächstes Mal vielleicht hie und da ein kleines Experiment – zumindes in textlicher Hinsicht, um nicht ganz stehen zu bleiben – und es werden 10 Punkte.

    5/10
  4. Necroking sagt:

    Was Asmodeus oder wie er heisst schreibt, kann ich nicht nachvollziehen. Seit wann sind MDB eine Gothic-Band? Das waren sie vielleicht mal zu "The Angel…" Zeiten. MDB standen immer für 1a Doom mit haufenweise Versatzstücken aus anderen Richtungen (ok, Gothic war auch immer viel mit drin) und ich vermisse die Violine auch nicht wirklich, denn die neuen Songs funktionieren auch ohne voll und ganz. Ebenso kann ich keine Stagnation ausmachen, die Scheibe ist zwar nicht so experimentell wie die vorletzte, aber mal ehrlich, das war doch die einzige Platte von MDB, die wirklich scheisse war, und wer vermisst schon Scheisse? Darüberhinaus unterscheidet sich "The Dreadful Hours" doch deutlich von The Light..". Zwar nicht so sehr stilistisch, aber in der Umsetzung der einmal mehr genialen Atmosphäre. Vielleicht solltest Du Dir CD noch´n paarmal anhören. Ich finde sie jedenfalls voll geil, vor allem "Cruel Taste Of Winter" und den Titeltrack.

    8/10
  5. Azagash sagt:

    Irgendwie will die Rezi so gar nicht zu der Scheibe passen, finde ich. Ja, MDB haben einen sehr eigenen Sound und ebenso eine eigene Stilistik. Sie sind unverkennbar. Und sie machen das schon lange so (Abstecher mal ausgenommen), aber das ist keine Stagnation. Sie entwickeln sich mit jedem Album, und auch wenn das aktuelle auf die Schnell wie ein ganz altes von ihnen wirkt, ist es das doch nicht. Soundwriting etc. wurden ja schon angesprochen. Mich wiederum, und deshalb äußer ich mich hier, begeisterte allerdings "Light at the end of the world" ungemein, es wird wohl zu meinen AllTimeFaves zuzurechnen zu sein. Ich habe mir eigendlich erhofft, daß sie auf dieser Schiene weitermachen und die Athmosphäre dieses Albums weiter ausbauen und vertiefen. Deswegen wiederum hat mich das neue Album a.) überrascht undb.) habe ich einige Schwierigkeiten (gehabt). Aber es ist, wie gesagt, sehr überzeugend. Und: MDB sind keine Goth-Kapelle. Da schüttelts mich ganz heftig.

    8/10
  6. TheShadowOfDeath sagt:

    Hmm..es wurde schon alles gesagt. Fazit: Das Album ist phänomenal und unbedingt in jedem Metalregal wiederzufinden!!

    10/10
  7. lord frozen sagt:

    Es reicht nicht an die Klasse von Turn loose the swan heran. Einige Sache erkennen ich auch auf diesem Album wieder. Zum Beispiel die aprupten Wechsel zwischen clean und Gröllgesang.Es ist aber nicht so ganz gelungen.Und das Album hat mir erst nach einigem Anhören gefallen.Es ist schwerer Zugänglich.Aber dan nach einer Weile war ich begeistert.Und Ist es nicht experimentell wen man über eine Minuten nur Regen und eine langsame Gitarre hört?

    8/10
  8. shadowofdeath sagt:

    Trauer, Schwermut, kein Lichtblick ins Sicht! Jedenfalls nicht mit diesem Album! MDB zelebrieren auf diesem Output den Selbstmord! Wer hier nicht aufpasst, wird schnell verschlungen, vorsicht! Klasse Album!

    10/10