Nicht nur aus der Ruhr Area, sondern noch genauer aus South Central-Rottenscheid stammt dieses Death Metal-Quartett. Doch nach ruppiger Bergbau-Kante klingt der Sound des Vierers trotz Abbildung eines Zechenturms auf dem Backcover nicht zwingend. Vielmehr baut man in die rauen Riffgewitter auch mal die eine oder andere Melodie ein.
Die Folk-artige Weise im Opener ‚My Dominion‘ mutet zwar zunächst ein wenig merkwürdig an, passt dann aber doch wieder irgendwie. Erstens geht die Band generell recht melodisch zu Werke, und zweitens haben anerkannte Underground-Helden wie DESASTER jahrelang mittelalterliche Melodien in ihre Stücke integriert.
Im Gegensatz dazu erinnert der Akustikteil im folgenden ‚Don’t Hesitate‘ zunächst ein wenig an IMMORTAL, wird jedoch mit gelungenen Leads und einem Uptempo-Beat unterlegt. Das folgende Tapping-Solo klingt ein wenig unbeholfen, ist jedoch sicher nicht unpassend.
Im abschließenden ‚Butchered‘ wird dann – passend zum Songtitel – im CANNIBAL CORPSE-Stil die kleine Terz mit Hammer-Ons beglückt. Der schnellste Song sicherlich, wenn auch sehr differenziert. Und darüber hinaus der eingängigste der drei.
Das ist denn auch die Stärke von MY DOMINION, die Band arrangiert ihre Songs schlüssig und ihren Fähigkeiten entsprechend. Wo viele Bands krampfhaft zeigen müssen, was sie drauf haben, konzentrieren sich die Pöttler auf nachvollziehbare Strukturen und ein hartes Grundgerüst. Einzig die Growls könnten ein wenig abwechslungsreicher sein, aber das ist ja ein nicht untypisches Death Metal-Phänomen.
Kleinere Experimente wie die oben genannten lockern die ganze Sache noch ein bisschen auf und machen es vor allem – gut für die Band – nicht ganz so leicht, auf die Schnelle eine Schublade mit geografischen Bezeichnungen wie Schweden oder Florida zu öffnen. Insgesamt ein ordentliches Demo, das auch soundmäßig passend in Szene gesetzt wurde und eine gelungene Visitenkarte darstellt.
Kommentare
Sag Deine Meinung!