MUTILATION RITES hört man ihre Vorliebe für Früh-90er-Black-Metal definitiv an, gerade DARKTHRONE scheinen es den Herren um ex-TOMBS-Trommler Justin Ennis angetan zu haben. Das heißt aber noch lange nicht, das wir hier von einer Kopie sprechen, denn mit einer ebenso großen Portion und einer etwas weniger gewichtigen Vorliebe für Doom kommt dabei schon eine ganz andere Mischung heraus, aber eines ist klar: Hauptsache Old School!
Genau das macht „Empyrean“ dann auch aus. Gewöhnlich ist das nicht. Dafür zeitweise aber umso mitreißender. Im flotten „Ancient Bloodoath“ zeigt sich dann die geballte Ladung Energie, welche das Debütalbum ausstrahlt: Vehementes Geprügel, tragende Midtempo-Parts, ab und an die Andeutung einer Melodie und dann wieder pechschwarz dahinschleichender Doom. Nebenbei schreit sich Gitarrist George Paul in nicht allzu hoher Tonlage den Teer aus den Lungen, zumindest klingt es danach. Dieser Hang zu Tempo-Variation ist es dann, der „Empyrean“ vor der Eintönigkeit bewahrt, denn „Dead Years“ würde ohne seine rockige Ader und den langsamen, brodelnden Zwischenspielen doch eher ausgelutscht klingen. Das ist auch das einzige was ich MUTILATION RITES wirklich vorwerfen kann, einiges wirkt dann doch ziemlich Second Hand. Das gleicht aber die Mischung, welche die New Yorker angefertigt haben, problemlos wieder aus. Gut,“Realms Of Dementia“, das dann beinahe durchgehend auf Black Metal setzt, haut mich nicht so vom Hocker, dafür aber der tiefschürfend langsame Part im Schluss-Track „Broken Axis“, der ebenjene Eindringlichkeit heraufbeschwört, die zeitweise leider in Vergessenheit gerät.
„Empyrean“ ist nicht durchgehend hochklassig, dazu fehlt es dem Album in den entscheidenden Momenten doch noch etwas an der nötigen Zielstrebigkeit. Doch die Grundidee ist super und mitunter klappt das wie angesprochen schon sehr mitreißend, der Opener „A Season Of Grey Rain“, „Ancient Bloodbath“ und „Broken Axis“ laufen zumindest zeitweise richtig heiß und sind selbst in den weniger starken Momenten noch packend. MUTILATION RITES liefern also zumindest ein bemerkenswertes Debütalbum ab, dass hier und da noch ein bisschen mehr Zwang gebrauchen könnte, für Old-School-Liebhaber aber auch so schon eine Notiz wert ist.
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