Mustasch - Mustasch

Review

Galerie mit 16 Bildern: Mustasch - Summer Breeze Open Air 2019

Nach der eher sinnfreien Best-Of-Scheibe „Lowlife Highlights“ wurde es für die Schwedenbomber von MUSTASCH wieder einmal Zeit, sich neuem und vor allem frischem Songmaterial zu widmen. Mit neuem Label, Nuclear Blast, im Rücken, scheinen die nordischen Jungs nach dem eher durchwachsenen Studiovorgänger „Latest Version Of The Truth“ wieder zu alter Stärke zurückgefunden zu haben. Das selbstbewusste Auftritten in Form einer selbstbetitelten Scheibe spricht dabei natürlich schon einmal für sich und auch MUSTASCH-Mastermind Ralf Gyllenhammar soll, seinen eigenen Angaben zufolge, mit „Mustasch“ endlich zu sich selbst und seinem eigenen musikalischen Schaffen gefunden haben.

Große Ziele, die sich die schwedischen Stoner-Rocker da gesetzt haben und trotz meiner dementsprechend großen Erwartungshaltung muss ich gleich vorweg zugeben, dass mich die Platte nicht vollends, aber größtenteils überzeugt hat. Kompromisse werden hier keine gemacht. Auf „Mustasch“ kommt die dominante Songwriting-Linie von Gyllenhammar ganz klar zum Vorschein und auch die übertriebenen Streicherarrangements, die auf dem Vorgänger noch viel Raum eingenommen haben, wurden zurückgeschraubt. Kleine melodische Arien gehören wohl der Vergangenheit an, auch wenn der aktuelle Rausschmeißer „Tritonus“ noch sehr auf dramatisch macht. Der Rest des Materials weiß aber definitiv, wie man rockt. Ob das härtere „Heresy Blasphemy“, die melodische Uptempo-Nummer „Damn It’s Dark“ oder der Mitgröl-Favorit „The Audience Is Listening“ – MUSTASCH beweisen, nach ein paar vergangenen Schmalspurleistungen, dass sie es immer noch drauf haben!

„Mustasch“ kann man zwar trotz allem nicht mehr wirklich als Stoner Rock bezeichnen, Rock ist das ganze Material aber definitiv. Es ist zwar nicht alles Gold was glänzt und auch wenn das Coverartwork eher bescheiden daher kommt, muss man den Schweden zweifelsfrei zugestehen, dass der neue, selbstbetitelte Output ein ganz klarer Schritt nach vorne ist. Wer auf erdigen, ab und zu staubtrockenen Rock steht, der ein gutes Zwischenspiel zwischen Melodie und Härte aufweist, sollte bei MUSTASCH einfach einmal reinhören. Mit Nuclear Blast sollte der Schritt zur ganz großen Nummer in ganz Europa wohl auch nicht mehr allzu weit entfernt sein. Bleibt abzuwarten, wie sich die Dinge in Sachen MUSTASCH noch so entwickeln…

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27.12.2009

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