Mustan Kuun Lapset - Kruunu

Review

MUSTAN KUUN LAPSET behalten das straffe Veröffentlichungsprogramm der letzten paar Jahre bei und bringen mit „Kruunu“ nach rund zwei Jahren einen Nachfolger zu „Valo“ heraus. Dieses siebte Album ist allerdings etwas anders geraten als alles, was die Finnen bisher abgeliefert haben. Zum ersten Mal in ihrer bald dreißigjährigen Bandgeschichte veröffentlichen sie ein reines Akustikalbum. Darauf vertreten sind Akustikversionen einiger Stücke der letzten Jahre sowie ein paar neue Tracks. Aufgenommen wurde coronakonform ‚remotely‘, was für die Band ebenfalls eine Premiere war. Ob der Titel „Kruunu“, der – wie auch ‚Corona‘ – ‚Krone‘ bedeutet, da ein Zufall ist, ist fraglich. Beim Titeltrack handelt es sich jedenfalls um ein bisher nicht veröffentlichtes Stück.

MUSTAN KUUN LAPSET bieten verträumte Melancholie

Mit ebenjenem Titeltrack geht es auch los, allerdings handelt es sich dabei um ein Intro. Sehr melodisch, entspannt und mit folkigen Anleihen versetzt es in die passende Stimmung für das, was einen erwartet. Auf das melancholische „Peikonmieli“ vom 2017er Album „Saatto“ folgt das erste neue Stück „Matkalainen“, das es vorab schon als Single gab und das sich direkt als Anspieltipp für das Album herausstellt. Ein leichter Western-Einschlag und ein Gefühl von Weite passen sehr gut zum Titel des Stücks, der zu Deutsch ‚Reisende/r‘ bedeutet. Auch „Aaria“ und „Kuolemanvirta“ sollte man sich nicht entgehen lassen.

„Kruunu“ hat seine Höhen und Tiefen

MUSTAN KUUN LAPSET überzeugen aber nicht auf ganzer Linie. „Kosketus Pohjaan“ und die beiden letzten Stücke „The Dream About A Dying Angel“ und „La Última Playa Del Corazón“ lösen weniger Euphorie aus. Vor allem die letzteren Tracks passen nicht so ganz in die sonst verträumt-melancholische Stimmung des Albums. Während „The Dream About A Dying Angel“ etwas zu sehr folkig dudelt, erinnert „La Última Playa Del Corazón“ ein wenig daran, wie TROLLFEST bei „Solskinnsmedisin“ die Cabana-Party abfeiern. Wer auf verschiedene Stimmungen steht, wird dem natürlich wiederum etwas abgewinnen können, weshalb dies durchaus ein Plus sein kann. Zudem gibt es hier am Ende doch noch etwas E-Gitarre. Insgesamt fangen die anderen Stücke diese kleinen Durchhänger wieder auf, weshalb MUSTAN KUUN LAPSET auch mit „Kruunu“ wieder punkten.

23.03.2021

headbanging herbivore with a camera

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