MUSE sind in der Riege der ganz großen Bands schon etwas Besonderes. Die Band, die die meisten Ex-Teenies wohl als Teil des „Twilight“-Soundtracks mit ihrem Überhit „Supermassive Black Hole“ kennen gelernt haben, aber vorher schon mit Alben wie „Origin Of Symmetry“ wirklich hochklassiges Zeug veröffentlicht hat, geht von Album zu Album immer gerne wieder neue Wege. Nun folgt nach dem futuristischen „Simulation Theory“ der neue Streich in Form von „Will Of The People“. Finden wir also heraus, was die Briten sich dieses Mal haben einfallen lassen.
MUSE – die letzte gute Radio-Rockband?
„Supermassive Black Hole“, „Undisclosed Desires“, „Follow Me“, „Starlight“… die Liste der Songs von MUSE, die im normalen Lokalradio laufen bzw. liefen ist lang. Zwischen all dem gecasteten Autotune-Gleichformrauschen stellte die Band dabei schon immer eine willkommene Abwechslung dar, schöne, handgemachte, eingängige (zumindest in ihren Singles) Rockmusik mit leichtem Einschlag großer Bands wie QUEEN.
Mal mehr im Indie verortet, gerne auch mal im – Achtung, böses Wort! – Pop, tänzelt „Will Of The People“ durch seine 38 Minuten Spielzeit. Der Titeltrack ist ein wenig avantgardistisch mit seinem druckvollen Chor zu Beginn, „Compliance“ kommt als Radio-Single mit starker 80er-AOR-Note und „Liberation“ bedient sich dann bei den bereits angesprochenen QUEEN. „Won’t Stand Down“, das sich mit dem Sturm auf das Kapitol befasst, ist ein richtig schön harter Alternative Rocker mit schon fast core-artigem Breakdown. Und sind das etwa Screams? Ob nun die Technik Matt Bellamys Stimme verzerrt oder er es selber war, es steht MUSE gut zu Gesicht.
„Ghosts (How Can I Move On)“ ist eine schöne Ballade mit großartigem Pianospiel, „You Make Me Feel Like It’s Halloween“ und „Verona“ noch am ehesten verzichtbar und „Kill Or Be Killed“ wird einmal mehr überraschend hart. Auch in Sachen Rausschmeißer legen sich Muse nicht weiter fest, auf das poppige „Euphoria“ folgt das plakativ betitelte „We Are Fucking Fucked“.
„Will Of The People“ zeigt einmal mehr die Diversität von MUSE
Auf ihrem neuen Album spielen MUSE einmal mehr ihre Stärken aus, feuern ein paar Hits in ihre Hörerschaft und experimentieren wie gewohnt wohldosiert mit neuen Sounds. Fans können bedenkenlos zugreifen und Leute, die die Band noch als „Twilight“-Softies in Erinnerung haben, sollten ihnen nach 15 Jahren vielleicht doch mal wieder eine Chance geben. Immerhin haben sogar die großartigen THRESHOLD seinerzeit „Supermassive Black Hole“ gecovert.
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