Murdock - Silence

Review

Fünf Jungs aus Neuss in Nordrhein-Westfalen zogen hinaus in den Dschungel, um dort irgendwo ihren eigenen Stil zu finden. Schön, nicht?
Aber nicht in irgendeinen Dschungel. Es ging in den völlig überwucherten Screamo-Dschungel, welcher direkt hinter dem Metalcore-Fluss neben dem Metal-Dschungel liegt, wohin man dann natürlich auch noch einen Abstecher machen muss. Wenn man sowieso schon mal da ist..

Damit hätte man auch grob die Marschrichtung, die auf diesem Album zugrunde liegt: Screamo mit Metal(core)-Anleihen. Letztere findet man hier allerdings hauptsächlich beim Schlagzeug. Von Blastbeats über groovige Parts (Moshparts und Breakdowns inklusive) bis hin zu trümmernden DoubleBass-Passagen ist dabei alles vertreten.
Die Mischung ist gut gelungen, tritt gehörig in den Allerwertesten, sprüht nur so vor Energie und wird nach dem x-ten Hördurchgang nicht langweilig.
Allerdings dürfte das Vorhaben, sich eine eigene Nische zu erspielen, ziemlich schwer werden.
In einem Satz zusammengefasst: Alles schon mal bei anderen Bands gehört. Ein bisschen hier, ein bisschen da und dann alles ab in den Mixer und noch etwas Emulgator zum Abbinden dazu. So eigen ist der Stil dann doch nicht, wie man es gerne hätte.

MURDOCK können trotz alledem aber durchaus mit dem hohen Niveau diverser Genre-Kollegen wie SILVERSTEIN (die härtemäßig übertroffen werden) mithalten.
Was sonst noch zu erwähnen wäre ist die Spielzeit. Selbst mit zwei Akustik-Bonustracks, die im Übrigen ebenfalls gut gelungen sind, schafft man es hier gerade mal auf ca. 35 Minuten, was dann doch recht mager ist. Die Platte ist vorbei und am Ende fragt man sich: Wie jetzt? Das wars schon? Schade drum.
Trotzdem eine gute Platte, die zeigt, dass sich MURDOCK auf jeden Fall auf dem richtigen Weg befinden. Weiter so, Jungens!

23.06.2008
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