Aus Italien erreicht uns dieser Tage ein Vertreter der Ultra-Brutalo Zunft. Gerade mal zwei Jahre sind MURDER THERAPY aus Bologna am musizieren, konnten aber nach nur einer EP von 2008 schon ein Deal beim holländischen Label Deity Down in trockene Tücher bringen. Jetzt erscheint die erste Langgrille „Symmetry Of Delirium“ eben dort. Wobei von einer Full-Lenght zu sprechen ist angesichts der nur neun Tracks mit einer Spielzeit von gerade mal einer halben Stunde, die auch nur erreicht wird, weil der letzte Track durch gute fünf Minuten Stille und ein seltsames Outro in die Länge gezogen wird, fast schon übertreiben.

Aber sei’s drum, was zählt ist die Musik. Das Quintett frönt dem super brutalen, technisch versierten Death-Metal amerikanischer Machart. MORBID ANGEL, CANNIBAL CORPSE oder IMMOLATION dürften zu den größten Einflüssen gezählt werden. Will heißen: Viel verfrickelte Gitarren-Breitseiten, krumme Tackte, eine ordentliche Portion Chaos, viel Dissonanz und keine Melodie. Einfach absolute Kompromisslosigkeit. Gleiches gilt auch für den Gesang, der fast ausschließlich im soliden sub-tonigen Gegrunze hängt und nur ab und zu in psychopathische, schrille Screams rutscht. Eingängigkeit hat hier nichts verloren und in fast jedem Song zerhackt eine Vielzahl von Breaks den Fluss der Songs. So wird zwar viel Spannung aufgebaut, doch gerät dabei des Öfteren der Song aus dem Visier. Leider ist auch nicht jede Idee wirklich zwingend oder nachvollziehbar. „Staring At The Zodiac“ und „Hidden In Lies“ sind die einzigen zwei Stücke, die sich ein wenig vom Rest abheben können.

Von der Produktion hätte ich mir mehr Wums bei den Gitarren gewünscht. Der Gesang ist deutlich zu weit in den Vordergrund gemischt worden und das Schlagzeug hat ein Wenig zu viel Bässe abbekommen, so dass die Gitarren oftmals im Hintergrund verschwinden und viele kleine Details verloren gehen.

„Symmetry Of Delirium“ ist schön brutal und aggressiv. Allerdings gibt es meiner Ansicht nach in diesem Sektor noch ganz andere Kaliber, die die Messlatte noch deutlich höher gehängt haben. So bleibt das Debüt von MURDER THERAPY leider nur eines von vielen aus dem Mittelmaß.