Das tschechisch-serbische Projekt MURDER ist wahrlich keine neugegründete Band (unterwegs von 2001 bis 2003 und dann wieder seit 2007), und dennoch ist ihre Debüt-EP „King Of Tyranny“ erst vor kurzem erschienen. Aber die Musiker hinter MURDER sind eben vielbeschäftigte Leute: Zwei sind bzw. waren bei THE STONE aktiv, deren neues Album demnächst kommt, Gitarrist KOZELJNIK hat darüber hinaus noch sein gleichnamiges Soloprojekt, welches in den letzten Jahren ebenfalls recht aktiv war. (Zwei EPs und zwei Alben seit 2007.) Festes Mitglied Numero drei kennt man von solchen Projekten wie AFTER RAIN, AVENGER oder PANYCHIDA, also alles keine unbeschriebenen Blätter.
Leider kann „King Of Tyranny“ bei aller Qualität nicht das ganz hohe Level einiger anderer Projekte der MURDER-Musiker halten. So bietet die EP klassisch-rödelnden Black Metal mit mal leichter, mal deutlicher ausgeprägter Thrash-Schlagseite, der mit Ausnahme weniger Parts keine großen Sprünge macht. Höhepunkt der EP ist klar „Pakost“, das nicht nur der einzige Song ist, der atmosphärisch glänzen kann, sondern auch über stattliche Midtempoparts verfügt, die direkt in die Nackenmuskeln gehen. Ansonsten setzen MURDER auf recht altbackenes Riffing, das sie aber mit viel Gefühl für schicke Momente in Szene setzem. Auch die weniger spektakulären Songs, allen voran „Suffer For His Glory“, haben ihre spaßigen Momente, die direkt ins Bein gehen. Old-School-Fanatiker, die sich einen Dreck um Originalität scheren, dürfen also bedenkenlos zuschlagen. Nur wer gerne ein bisschen mehr als ein paar uralte Riffs hört, der sollte „King Of Tyranny“ lieber erstmal antesten. Das, was sie machen wollen, machen MURDER aber sehr gut.
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