MUNARHEIM veröffentlichen mit „Heimkehr“ ihr viertes Album. Die Coburger beschreiten hierbei bekannte Pfade, wagen aber auch neue Abzweigungen.
MUNARHEIM – eine feste Instanz im Selfpublishing
Künstler, die ihre Produkte in kompletter Eigenregie vermarkten, sind gewaltigen Risiken ausgesetzt und müssen Produktionskosten, Vermarktung und vieles mehr vorstrecken. MUNARHEIM haben sich nach kurz währender Zusammenarbeit mit Düsterwald Produktion für diesen Weg entschieden und erreichen damit eine Qualität, die es problemlos mit Labelproduktionen aufnehmen kann.
„Heimkehr“ schwankt zwischen Romantik und Brutaliät
MUNARHEIM behalten ihre Mischung aus Folk-, Pagan- und Black Metal bei und verbreiten schon beim Intro mit diversen Holzinstrumenten angenehme Vibes. Der Opener „Sei Du Das Licht“ startet mit einem gut abgemischten Chor, der den Refrain zelebriert, dabei aber etwas aufgesetzt wirkt. Hier wäre weniger mehr gewesen. Das anschließende „Katharsis“ schlägt eine düstere Richtung ein: Dunkle Trommeln, eine einsame Flöte und episch anmutende Orchestrierung begleiten die schweren Riffs. Ab diesem Song platzt auch der Knoten und kein Folk-Metal-Fan kann sich dem Charme der Platte entziehen. Der Refrain fordert nicht nur zu intensivem Headbangen auf, sondern lädt auch zum Mitsingen ein. Hier wirkt der abschließende Chor auch nicht gekünstelt, sondern passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.
MUNARHEIM vermischen diverse Genres
Das Album zu beschreiben, ist schwer. Einerseits erinnert das Gros der Songs an WOLFCHANTs „Eremit“, übertreffen es aber bei Atmosphäre, Epik und Komplexität. Durch die Backgroundsängerinnen kommen ganz kurz Erinnerungen an CRADLE OF FILTH hoch, die Orchester und Chöre mahnen an DIMMU BORGIR. Doch mit diesen Vergleichen lassen sich MUNARHEIM nur bedingt erklären. „Heimkehr“ ist weder poppig noch brutal. Vielmehr ist es wie ein uneheliches Kind von FAUN und ENSIFERUM – was eine vortreffliche Mischung abgibt.
„Heimkehr“ – (fast) nur Hits
MUNARHEIMs aktuelles Album macht vieles richtig. Der oben erwähnte Opener mit dem repetitiven Refrain wirkt beim erneuten Anhören anstrengend und lang. Wer den Player aber so programmiert, dass er die Songs drei bis sieben in Dauerschleife abspielt, wird mit „Heimkehr“ eine Menge Spaß haben. Die Chöre, die Soli und die Orchesterarrangements erschaffen zusammen mit den High Pitch Screams einen Stimmungsmacher nach dem anderen. Selbst balladenartige Songs wie der Titeltrack wirken genau richtig. „Heimkehr“ bietet den perfekten Soundtrack für eine chillige Runde „Das Schwarze Auge“, gemütliche LARP-Nächte oder ein Beisammensein mit Freunden. So bleibt der Band, die sich bewusst gegen die Interventionen von Labels entschieden hat, nur eins zu sagen: vielen Dank!
Ist eigentlich überhaupt nicht mein Genre, aber ich höre in die meisten deutschsprachigen Sachen zumindest mal oberflächlich rein. Gefällt mir richtig gut. Zieht mir jetzt nicht die Schuhe aus, aber gut! Etwas dudelig hier und da, aber starke Refrains und irgendwie von allem was dabei. Habe ich garantiert nicht das letzte Mal gehört.