Mumakil - Flies Will Starve

Review

Ich hatte ja schon befürchtet, dass die Schweizer Grindcore-Berserker ein ähnliches Schicksal ereilen könnte, wie ihren Vorgängerbands – vier Jahre Abstand zum letzten Album (und soweit ich das überblicke, überhaupt zu ihrer letzten regulären Veröffentlichung) sind eben vier Jahre. Nach zahlreichen Splits u.a. mit MISERY INDEX, OBTUSE, INHUME und den BLOCKHEADS und dem mehr als verdienten Deal mit Relapse haben es die Krachmaten offenbar etwas entspannter angehen lassen – was sich eindeutig NICHT auf ihrem neuen Album niederschlägt!

Kein bißchen älter, kein bißchen müder und vor allem kein bißchen sanftmütiger präsentiert sich eine der stärksten Grindbands der Schweiz auf „Flies Will Starve“. Hier regiert nach wie vor der Metzelmeister mit Morgenstern und Hackebeil, das macht schon der Einstiegstrack „Death From Below“ klar. Ohne Zaudern geht’s gleich in Fullspeed auf die Zwölf, und dann eine ganze halbe Stunde erbarmungslos bis zum Schluß. In altbewährter Manier ballern uns MUMAKIL eine Grindgranate nach der anderen um die Ohren, mit Tracks in der klassischen 90-Sekunden-Länge, unterstützt von Double-Bass-Trommelfeuer und schwer in die Magengrube gehenden kurzen Midtempo-Groove-Attacken („Built Of Lies“).

Was im Vergleich zum Vorgänger „Behold The Failure“ gleich ins Ohr fällt ist der massivere, bassverstärkte Sound, der nach meinem Dafürhalten allerdings auch deutlich unter Kompressionsdruck leidet. Für’s Mastering hat man sich diesmal in das heimische Wood Recording Studio unter der Ägide von Stephane Kroug begeben, der dem Album einen ziemlichen Dampfhammer-Sound verpasst hat. Mats Lindfors (Cutting Room) hatte da mit seinem dynamischeren Ansatz beim Vorgänger ein geschickteres Händchen. Denn so erbarmungslos und brutal „Flies Will Starve“ erwartungsgemäß geworden ist, wirkt es über die Distanz etwas zu gleichförmig. Das liegt natürlich nicht nur an der Produktion, auch die Songs tun sich bisweilen etwas schwer, dem Hörer ein paar handfeste Überraschungsohrfeigen zu verpassen. Dabei war dieses Markenzeichen, das die Band von NOSTROMO mitgenommen hatte, immer ein Genuß bei ihren Metzelorgien, weil der grindgewordene Wahnwitz die Songs unvorhersehbar machte. Auf „Flies Will Starve“ geht es dagegen doch größtenteils ziemlich geradlinig zu, ohne wirklich aufrüttelnde Breaks oder Solo-Einlagen (hey, das ist kein Scherz!), ohne Anfall am Schlagzeug.

Das soll nicht heißen, das „Flies Will Starve“ Schwäche zeigt – es ist mal wieder ein Album geworden, dass internationalen Grindstandards absolut gerecht wird, und mit dem MUMAKIL aufs Neue beweisen, dass sie zurecht bei der renommiertesten Krawallplattenfirma zuhause sind und zu den brutalsten Bands im Grindcore zählen. Aber um den Thron anzugreifen, müssen sie nach vorne stürmen – „Flies Will Starve“ tritt auf der Stelle, auch wenn es die Erde eindrucksvoll zum Beben bringt.

Mist, hier tut was nicht.Whoops! Hier sollte eigentlich ein Video- oder Audio-embed erscheinen. ...

13.10.2013

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