Mumakil - Customized Warfare
Review
MUMAKIL sind der mehr oder weniger offizielle Nachfolger der Schweizer Krachcombo NOSTROMO, die 2004 die Segel gestrichen hat. Nahezu zeitgleich wurde MUMAKIL aus der Taufe gehoben, mit dem Ziel möglichst brutalen Death Metal und Grindcore zu spielen.
Da auch zwei NOSTROMO-Alumni mit von der Partie sind, ist es kaum verwunderlich, dass ein recht ähnlicher Weg eingeschlagen wird: Grind mit Orientierung an alten Helden wie TERRORIZER, BRUTAL TRUTH und natürlich den großen Vorbildern NAPALM DEATH. Keine Frage, dass es hier ordentlich auf die Mütze gibt. In 32 überwiegend schnellen Blitzattacken wird hier alles kurz und klein geschlagen.
Allerdings wird „Customized Warfare“ nicht von erbarmungslosem Dauerfeuer beherrscht. Wie bei NOSTROMO gönnt man sich ein ums andere Mal fett groovende Verschnaufpausen im mittleren Tempobereich. Trotzdem gilt auch in diesen Songs: Wo gehobelt wird da fallen Späne, und wo gemetzelt wird, da fließt das Blut in Strömen! Besonders herausstechend ist dabei „XV“, mit der unendlich langen Spielzeit von 2:27 schon fast ein Midtempo-Epos auf dieser Scheibe. Die römische Zahl ist übrigens keine Ausnahme, auf Songtitel haben MUMAKIL auf diesem Album bewusst verzichtet.
Dem kundigen Hörer wird aber trotz dieser Tarnung ein wichtiges Detail nicht entgehen: Song „XXI“ ist ein Cover vom NAPALM-DEATH-Song „Social Sterility“, also einer ganz schön alten Grindschwarte, mit der die Schweizer nun auch unter neuem Namen ihren alten Helden Respekt erweisen.
Wer es mal kurz und knackig in die Fresse braucht, und dabei sowohl alte als auch modernere Grindcore-Sounds á la NASUM auf der Schlachtplatte haben will, der sollte „Customized Warfare“ unbedingt mal antesten. Und für NOSTROMO-Fans ist dieses Album aus dem vergangenen Jahr ein kleines Beruhigungsmittel, dass es nun irgendwie doch weitergeht mit den Kaputten, die die Löcher in den Käse ballern.