Muff - Horn Attack

Ich muss zu meiner Schande gestehen, bis dato noch gar nichts von MUFF gehört zu haben, obwohl das Hannoveraner Quintett schon seit einigen Jahren aktiv ist und sich vor allem livehaftig einen sehr guten Ruf erspielen konnte.
Beim Emergenza-Festival konnten sie den deutschen Sieg davontragen, und gewannen den New Sensation Wettbewerb von Radio FFN in Niedersachsen. Dies brachte ihnen satte 30.000 Euro für einen Studioaufenthalt mit allen Finessen – und wenn ich „Horn Attack“ so höre, muss ich zugeben: Hier hat sich jeder Cent gelohnt.

Das Album sprüht vor Witz, Energie und Spielfreude, geht sofort ins Ohr und wirkt so ansteckend, dass man unmöglich die Beine ruhig halten kann. Dafür sorgt die treibende Mischung Punk, Rock’n’Roll und Metal, alles gewürzt mit einer kleinen Hommage an 80er Jahre Pophelden. Die Songs sind durchgängig vom amerikanischen Southern-Rock und Westküsten-Punk geprägt (erinnert z.B. der Song „Kick Ass“ sehr an „Trooper With An Attitude“ von 38 SPECIAL; aber auch Nähen zu Bands wie THE OFFSPRING sind hörbar). Bretternde Gitarren und treibende Drumbeats sorgen für gehörige Arschtritte, aber vor allem die zwei Powerfrauen Anja und Sunny an der Front heizen ordentlich ein. Ihr variabler Gesang rundet die eingängigen Songs ab, die sich mit ihren einprägsamen Melodien sofort in die Gehörgänge einbrennen dürften. Auf mentaler Ebene soll hier gar nicht lamentiert werden, hier geht’s einfach nur um Party! Man hört deutlich, wie gut das Material erst live funktionieren muss.

Auf „Horn Attack“ versammelt sich das Beste der vergangenen Jahre, und ist nach dem in Eigenregie veröffentlichten Album „Director’s Cut“ nun das vielversprechende Label-Debut. Sollte mich nicht wundern, wenn man in Zukunft noch viel mehr von MUFF hört – mit diesem Album dürfte ihnen auf jeden Fall einiges mehr an Aufmerksamkeit zuteil werden.

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