Spanien war noch nie als Metal-Exportland bekannt. Das liegt häufig an der Qualität, lediglich punktuell ergatterte eine Band ein wenig Aufmerksamkeit, an dieser Stelle fallen mir die Black Metaller DANTALION ein, doch das war es im Prinzip auch schon. MUERTE POR MIL CORTES haben mit Black-Metal-Klängen allerdings wenig am Hut, die fünf Mannen aus Las Bayas setzen auf ihrem Debüt mehr auf Brutalität und reihen sich irgendwo zwischen Deathcore und Grind ein.
Ein brutales Spektakel ist „En El Nombre Del Panico“ nicht geworden. Zwar sind MUERTE POR MIL CORTES immer schnell dabei, auf die Drums einzudreschen und sich ordentlich die Seele aus dem Leib zu kotzen, aber ebenso bemüht, nicht zu stumpf zu wirken, vielleicht liegt gerade da der Fehler. Denn zu oft bremst man sich selbst aus, um auch mal ein wenig Groove einzubringen oder einen kleinen Break zu platzieren. Problem dabei: Die Ideen sind ausgelutscht, die Riffs von der Stange und das Gebrüll zu fantasielos. Nun mag man zurecht sagen, es braucht nicht die Innovation, um ein wahres Gemetzel abzuliefern, doch reihen sich MUERTE POR MIL CORTES ohne großes Aufhebens in die Reihe aktueller Deathcore-Formationen ein und bringen eben nichts neues. Es geht gut ab auf „En El Nombre Del Pánico“, aber Tempo, ein wenig Groove und das ein oder andere Todesblei-Riff hauen so schnell keinen mehr aus den Socken.
Dennoch, es reicht fürs Mittelfeld. Gründe dafür sind ebenso schnell gefunden, wie die Schwächen des Albums. Die Produktion ist charmant, das Schlagzeug klingt angenehm hölzern, und es wirkt weder glatt noch nach Proberaum. Aber auch die Musik kann durchaus Vergnügen bereiten, sofern man seine Ansprüche etwas herunterschraubt, technisch ist auch alles im grünen Bereich. Von einem Hammer kann nicht die Rede sein, aber „En El Nombre Del Pánico“ hat einige Lichtblicke und wenig Schatten, dafür umso mehr Grau, und ist ein weiteres Symptom der spanischen Metalwelt: es fehlt das Eigene.
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