Das Ganze ist sehr unglücklich für einen Mittelhessen. Wirklich. Die gute alte “Dreckschipp’“ ist als Bandname wahrhaftig grausam gewählt, doch der potenzielle Sinn dahinter muss sich ja, wie so oft, nicht jedem erschließen. MUDSHOVEL sind in jedem Fall eine Schweizer Band, um die es lange still war. Schließlich hatte die im Jahr 2004 gegründete Truppe ein paar Probleme mit ihrer Schlagwerkbesetzung, die letztlich darin mündete, dass erst im Jahr 2011 nachhaltig besetzt werden konnte und demnach erst jetzt das Debütwerk “Devil Sold His Soul To Me“ erscheinen wird. Dass das komplette Booklet, inklusive Artwork, von privater Hand gezeichnet wurde, macht zwar zunächst einmal relativ wenig, wenn es nicht eigentlich, trotz des sympathischen Charmes, auf die MUDSHOVEL gehören würde.
Musikalisch ist das Ganze dann weitaus weniger bewegend als das Drumherum vermuten lässt, denn MUDSHOVEL agieren weitgehend unspektakulär. Entgegen dessen, was man anfangs ankündigte, es handele sich um reinen Death Metal amerikanischer Prägung, erwartet den Hörer in der Tat ein anderes Bild, das in der Gesamtheit viel eher nach Thrash Metal mit leichten todesmetallischen Tendenzen ausschaut. Dazu kommt eine stolze Produktion, welche die gängigen, meist recht griffigen Riffs in einem wuchtigen Licht erscheinen lässt und “Devil Sold His Soul To Me“ bestens nebenher hörbar macht. Zumindest solange, bis die Dreierkombo auf die Idee kommt, klaren Gesang einzubauen – der ist nämlich zumeist derart windschief, dass einem hören und sehen vergeht (z.B. “Nails“).
Zwar können die Schweizer diese Problematik mit einigen netten Ansätzen, in denen sie mal richtig Fahrt aufnehmen, wieder ausbügeln, belassen ihr Debütalbum aber nichtsdestotrotz bei einer sehr gemächlichen Achterbahnfahrt mit reichlich einfach gestrickten Kurvenverläufen. Demzufolge stellen MUDSHOVEL an dieser Stelle zu wenig dar, um ernsthaft gehört zu werden, gehen zu wenig Risiko ein und reihen sich leider in die lange Schlange, sehr ordentlicher aber absolut nicht begeisternder Bands ein. Das Argument, warum man “Devil Sold His Soul To Me“ im Schrank stehen haben sollte, fehlt also leider.
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