Mr. Gil - Light And Sound

Review

Schon die Instrumentierung zeigt, dass „Light And Sound“ nur sehr bedingt Metal-kompatibel ist. Klavier, Akustikgitarre, Cello und Gesang dominieren das Album, gelegentlich gesellen sich auch Flötenklänge hinzu. So hat „Light And Sound“ mehr von hochwertiger Pop-Musik als von hartem Stromgitarren-Rock. Doch ein Blick über den musikalischen Tellerrand hat bislang noch selten geschadet. Und so könnten auch viele geschmackssichere Metal-Fans Gefallen an diesem Album finden.

Während sich Gitarrist und Namensgeber Mirek Gil in seiner polnischen Heimat als Kopf der Prog-Bands COLLAGE und BELIEVE einiger Bekanntheit erfreut, dürfte er hierzulande nur den wenigsten ein Begriff sein. Angesichts des soliden Songwritings und emotionalen Tiefgangs dieses Albums hätte er dabei ein wesentlich höheres Maß an Aufmerksamkeit durchaus verdient. Im weitesten Sinne lässt sich sein bereits drittes quasi-Solo-Album dem Progressive Rock zuordnen, ist dabei aber betont schlicht und reduziert gehalten.

Die ruhigen Stücke entfalten zum Teil eine meditative Qualität, wie man sie sonst nur von Bands wie SIGUR RÓS kennt. Dabei sind die Melodien betont eingängig gehalten und laden dazu ein, die Seele baumeln zu lassen und einfach mal einen Gang zurück zu schalten. Dabei besteht allerdings die Gefahr, dass manches ein wenig am Zuhörer vorbeiplätschert, ohne wirklichen Eindruck zu hinterlassen. Ein paar mehr „Aha!“-Momente hätten dem Album wirklich gut getan. Doch das ist Jammern auf hohem Niveau, denn unter dem Strich überzeugt „Light And Sound“ als angenehm entspannende Erholungsreise für die Seele.

22.01.2011
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