Mr. Big - The Stories We Could Tell

Review

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Ihr letztes Lebenszeichen haben MR. BIG vor zwei Jahren mit der Akustikplatte “Live From The Living Room” von sich gegeben. Jetzt gibt es die ehemalige Supergroup auf “The Stories We Could Tell” wieder verzerrt zu hören. Die Formel für ihre Musik hat sich dabei nicht verändert: es regiert weiterhin harter Rock der gute Laune verbreitet. Das steht dem Quartett um Gitarrenheld Paul Gilbert auch wesentlich besser zu Gesicht, als zwanghafte Versuche Hitalben abzuliefern.

Meiner Meinung nach so geschehen nach dem zweiten Album der Band, das mit “To Be With You” einen Überhit und der ebenfalls erfolgreichen Single “Just Take My Heart” vorzuweisen hatte. Danach klang vieles auf den folgenden Veröffentlichungen erzwungen und bei weitem nicht mehr so frisch und unbekümmert wie auf den ersten beiden Platten. Seit der Reunion 2009 sieht das nun wieder ganz anders aus. MR. BIG haben zu der früheren Leichtigkeit zurück gefunden und dreizehn unbekümmerte Hard-Rock-Tracks im typischen, amerikanischen Stil der Band aufgenommen. Songs wie “Satisfied”, der Opener “Gotta Love The Ride”, “The Monster In Me” oder der Titeltrack machen Spaß und zeigen, dass MR. BIG noch immer in der Lage sind großartige Rocksongs zu schreiben. Paul Gilbert veredelt die Songs immer wieder mit Licks und spielt die Lücken im Sound gekonnt zu, ohne sich dabei zu sehr in den Vordergrund zu stellen. Dafür brilliert er bei seinen Soli umso mehr und zeigt, dass er noch immer zu den besten Gitarristen der Welt gehört. Auch Basser Billy Sheehan überzeugt durch lockeres, akzentuiertes Spiel und wird hier von dem leider an Parkinson erkrankten Drummer Pat Torpey nach Kräften unterstützt. Damit ist das Fundament für Eric Martins warme Stimme gelegt, der auch wieder richtig Spaß an der Sache zu haben scheint. So entstehen dann Kompositionen die mal bluesig, mal AOR-lastig, aber immer mit Spielfreude versehen aus den Boxen kommen. Dennoch ist “The Stories We Could Tell” kein Volltreffer geworden. Das liegt wiederum daran, dass nicht alle Songs gleichermaßen zünden und man es ferner mit drei (Halb-)Balladen dann doch etwas übertrieben hat. Aber so sind sie halt, die Amis.

Wenn man von den kleineren Schwächen absieht, geht “The Stories We Could Tell” als gutes Hard-Rock-Album durch, das eine Band zeigt, die wieder Spaß am Musizieren hat. Dass ein Hit der Marke “To be With You” nicht mehr zu toppen ist, wissen MR. BIG selbst und versuchen aber auch gar nicht einen solchen zu komponieren. Von daher kann man die Unbefangenheit der Musiker spüren und das wirkt sich wiederum positiv auf den Hörer aus.

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28.10.2014

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