Mo'noq - A Place For Ash

Review

Die US-amerikanische Black-Metal-Band MO’YNOQ macht einem den Start nicht besonders leicht. Da wäre zum einen der für eine Band aus den USA ungewöhnliche Bandname. Bei Mo’ynoq handelt es sich zur Abwechslung nicht um eine der vielen kabbalistischen Erscheinungen, die gerne zitiert werden. Mo’ynoq ist eine Stadt in Uzbekistan, die ursprünglich durch die Lage zum Aralsee floriert hat, nach dessen Austrocknung aber dem Ruin nahe ist.

Holpriger Start

Zum anderen ist da der direkte Einstieg in das Album beziehungsweise in dessen Opener. Bevor sich „Penance“ nämlich in einen typischen Black-Metal-Song aufgeht, beginnt dieser mit einer Art Kreisch-Intro, wie man es eher von den Emo-Deathcore-Kapellen der 2000er kennt. Genrepuristen mögen sich davon vielleicht abschrecken lassen, sollten aber nicht gleich die Anlage aus dem Fenster werfen.

„Penance“ entwickelt sich schnell zu einem mitreißendem Stück Black Metal, das frei von Kitsch lebt. Stattdessen bietet „Penance“ über sechs Minuten hinweg spannungsgeladene und immer wieder verzwackte Riffsalben, die bis zum Ende nicht an Sog verlieren.

Der Malstrom von MO’YNOQ

Diesen alles in sich hineinziehenden Sog verlieren MO’YNOQ auch nach 40 Minuten Spielzeit in keiner Weise. Zugegeben, MO’YNOQ erfinden den melodischen Black Metal mit „A Place For Ash“ nicht neu. Vielmehr bedienen sie sich an einer Vielzahl an Stilmitteln, die man von anderen Bands kennt. Aber sie vermengen diese so gekonnt, dass es einfach Spaß macht, ihnen zuzuhören. Die wirklich prägnante Produktion setzt da noch das i-Tüpfelchen auf.

Durch die immer wieder clever verwobenen, progressiven Einschübe setzen sich MO’YNOQ zudem gekonnt vom immergleichen Einheitsbrei in der Szene ab. Gerade Stücke wie „Synchromysticism“ entwickeln sich dadurch zu fast übermächtig wirkenden Klangkonstrukten. Mit „A Place For Ash“ haben MO’YNOQ auf den Untergrund losgelassen, dass gerade für Puristen und Veteranen spannend sein sollte.

 

21.09.2022
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