Mourning Dawn - Mourning Dawn

Review

So langsam beginne ich das kleine israelische Label Totalrust Music lieb zu gewinnen, trudeln doch immer mehr vielversprechende Veröffentlichungen aus dem krisengeschüttelten Land bei mir ein. Das TM dabei auch sehr an der europäischen Szene interessiert sind, zeigt ihr neuester Zugang MOURNING DAWN. Die Franzosen legen mit ihrem selbstbetiteltem Debütalbum ein richtig geiles Stück Schwarzmetall vor.

Dabei ist es ihnen völlig Wurst, in welche Ecke man sie stellen will, zumal ihre Stilvielfalt eine Einordnung ohnehin erschwert. MOURNING DAWN spielen auf jeden Fall ziemlich depressive Musik, die sich aus einer Mixtur von Black, Doom und Dark Metal zusammensetzt. Als Vergleiche könnte man SHINING, FORGOTTEN TOMB oder SILENCER heranziehen, ferner finden sich Nähen zu (ganz) alten BETHLEHEM und DEINONYCHUS. Es gelingt ihnen außerordentlich gut, Brücken zwischen den verwandten aber trotzdem unterschiedlichen Stilen zu schlagen. Verstörende, schleppende Funeral Doom Passagen wechseln sich ab mit haßerfüllter Raserei. Sänger und Gitarrist Laurent veredelt beides absolut überzeugend mit seinem stimmgewaltigen Organ, kreischt sich die kranke Seele aus dem Leib, krächzt und grunzt, wie es besser nicht passen könnte.

All das wird noch bereichert durch kleine Experimente, Disharmonien, kleine Zwischenspiele (z.B. mit dem Piano, wie auf einem alten rauschenden Grammophon in „Grey Flood“; oder das reine Ambient „Interlude“), und verfremdende Effekte. „Verdun“ vermittelt durch seinen extremen Nachhall die beklemmende Atmosphäre des riesigen Schlachtfeldes, was zu einem der größten Friedhöfe Europas geworden ist.
Überhaupt die Atmosphäre – die Stimmung des Albums hangelt konstant am Abgrund entlang, die wenigen kleinen Lichtblicke in den Zwischenspielen wirken fast schon deplatziert, wie Sinnestäuschungen in einer von Hoffnung verlassenen Welt.
Ein wirklich beachtliches Debüt mit kleinen Schwächen und Längen in den Songs. Gerade von Songs wie „When The Sky Seems To Be A Flag“ mit ihren verzweifelten und melancholischen Melodien hätte es gern ein paar mehr geben können. Der Gesamteindruck ist aber dennoch wirklich gut, und die starken sieben Punkte redlich verdient.

28.04.2007

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