Während des Hörens von „For The Fallen…“ musste ich mir mittels Snoozle-Funktion alle paar Minuten den Wecker stellen, um nicht unendlich gelangweilt davonzudösen. Andererseits… selbst wenn, verpasst hätte ich nicht viel. Im Grunde kann man in jeden Song dieses Albums hineinskippen und gewiss sein, dass die erwischte Stelle genau wie jede andere innerhalb der fast 70 Minuten klingen wird.
MOURNING DAWN aus Paris haben mit ihrem Zweitling ein Album abgeliefert, das Prototyp dafür sein könnte, wie depressiver Doom/Black-Metal am besten nicht (mehr) klingen sollte. Die Fassade aus wuchtigem Sound, guter Instrumentalfraktion, hier und da einer schönen Leadgitarre, professionellem Sänger und atmosphärischem Booklet täuscht nämlich bestens darüber hinweg, wie erschreckend zahnlos die Platte selbst ist. Da passiert so gar nichts Aufwühlendes, die Sounds, die Beats, die Stimmungen sind vorausseh- und austauschbar. Die Band lässt sich Zeit, meiner Ansicht nach zuviel, um ihr dunkelgraues Weltbild vor ihren Hörern auszubreiten. Leider vergisst sie dabei glatt, ab und zu auch mal einen aufregenden Song zu schreiben. Wirklich schlecht sind die acht Stücke des Albums allesamt keineswegs, aber eben viel zu weit davon entfernt, dem mittlerweile wohl ziemlich toten depressiven Dark Metal-Genre neues Leben einzuhauchen. In einem derart übervölkerten Metier muss, denke ich, dann doch etwas mehr kommen.
So wirken MOURNING DAWN leider wie eine Ablage für die zu schnellen und zu durchschnittlichen Ideen, die Hauptsongwriter Laurent bei FUNERALIUM nicht untergebracht hat. Wer wirklich finsteren Doom will, sollte sich doch lieber an eben jene FUNERALIUM oder AHAB halten – selbiges gilt für alle Black Metal-Anhänger, die doch lieber zu den altbewährten SHINING oder vielleicht zu SILENCER greifen sollten. Die Frage ist: wer braucht dann noch ein Album wie „For The Fallen…“? Das ist, gerade nach dem eher black-lastigen und sehr anständigen Debüt, das Kollege Beta zurecht gelobt hat, leider eine kleine Enttäuschung.
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