Motorpsycho - Kingdom Of Oblivion

Review

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MOTORPSYCHO waren nie dafür bekannt, die Füße still zu halten, geschweige denn in ein kreatives Loch zu fallen, was sie mit “Kingdom Of Oblivion“ nochmals mehr denn je beweisen. Nachdem Ende der inoffiziellen Trilogie bestehend aus “The Tower“, “The Crucible“ und “The All Is One“, die sich vor allem um den norwegischen Künstler Håkon Gullvåg drehte, folgt nun wieder eine neue musikalische Ära der Trondheimer.

Das neue Werk soll sich nun eher im Hard Rock ansiedeln, aber den progressiven Charakter nicht verlieren. Eines steht jedoch fest, die Alben der Vergangenheit lieferten Qualität ab und erhielten auch in der Presse oft positive Resonanzen. Umso schwerer scheint es, diese stetige Entwicklung auch in Zukunft auf einem hohen Niveau zu halten. Leider gelingt dies nicht allen Bands, wodurch diese ganzheitlich gesehen eine Menge an Zuhörern einbüßen.

Eine neue Welt, geformt von MOTORPSYCHOs ruhigen Händen

Es ist wirklich schwierig, einen Anfang zu finden. “Kingdom Of Oblivion“ wirkt wie ein Koloss von einem Album. Frische, originelle Riffs, wechselnde Atmosphären und eine wirklich intelligent beziehungsweise komplex geschriebene Lyrik machen das Album fast schon unübersichtlich. Doch anders als einige Vorgängerwerke klingt “Kingdom Of Oblivion“ eingängiger, fast klarer.

Angefangen mit “The Waning Pt.1&2“ bleiben MOTORPSYCHO ihrem System treu, wobei der Song klanglich eher an das 2017 erschienene Album “The Tower“ erinnert. Ben Saehers und Hans Magnus Ryans Gesang nimmt teilweise etwas poppigere Ausmaße an, aber der knallige Sound zeigt, in welche Richtung die Jungs gehen möchten.

Dennoch hebt sich das Album klar von seinen Vorgängern ab und erhält einen ganz eigenen, aber für MOTORPSYCHO typischen Klang. Der Titeltrack bleibt bis zu einem gewissen Grad psychedelisch, begleitet von einem fuzzigen Unterton und disharmonischen Riffs. An unterschiedlichen Stellen bricht die Atmosphäre fast ins Orchestrale aus und manchmal wirkt sie beruhigend und sanft.

“Lady May 1“ hat den selben emotionalen Charakter wie ihn auch SIMON & GARFUNKEL oder YUSUF / CAT STEVENS vermitteln. Dagegen stehen “Cormorant“ und “Atet“, welche eher eine experimentelle Post-Psychedelische-Note aufweisen. Großartig kommt ebenfalls der Folksong “The Hunt“ daher, der durch Breaks wiederum in wiegende Synthesizern überleitet und sich beängstigend in eine orientalische Richtung schleicht, um wieder seine Anfangsmelodie aufzunehmen.

“Kingdom Of Oblivion“ als das Meisterwerk der Meister

Ein Abenteuer jagt das nächste. Die stimmliche Melodik trägt hierbei unumgänglich zum erregenden und Gänsehaut verursachenden Gesamtbild bei. Auch “The United Debased“ gelingt ein beflügelnder Spagat durch Tempo- und Soundwechsel. Überraschend erweist sich das schöne, leicht verstörende HAWKWIND-Cover “The Watcher“, welches akustisch sehr stark vom Original abweicht und vermutlich lyrisch in die Konzeptionsentwicklung des Albums passte.

Am besten lässt sich “Kingdom Of Oblivion“ wohl mit “Timothy’s Monster“ aus dem Jahre 1994 oder “Heavy Metal Fruit“ von 2010 vergleichen. Jedoch besitzt das jüngste Album einen viel markanteren Noise-Rock-Anteil. Doch weder fokussieren sich MOTORPSYCHO auf Vergangenes noch versuchen sie irgendeinen Stil nachzuahmen, weshalb ihre Werke meist unabhängig voneinander leicht zu unterscheiden sind.

MOTORPSYCHO umarmen die Progression im Detail

Nicht nur das Album, sondern auch die Tracks an sich entwickeln langsam ihre eindringliche Art. Während der Anfang noch recht heavy daherkommt, entpuppt sich mit der Zeit die fast schon schräge Atmosphäre. So stechen die Zwischenspieler wie auch das Genremassaker an sich heraus.

Die Balance zwischen lieblich-sanften und bedrohlich-extraordinären Passagen meisterten die Trondheimer mit einer solch spielerischen Leichtfertigkeit wie sie nur wenige andere Bands an den Tag legen. Somit warten überall Überraschungen und einzigartige Momente auf, die es zu entdecken gilt. Denn bei diesem Monster von einem Album reicht ein einziger Hördurchgang nicht aus, um es in seiner Ganzheit zu erfassen.

Der Fall der Welt, das vergessene Königreich von MOTORPSYCHO

MOTORPSYCHO zeigen sich gesellschaftskritisch und liefern ein textlich sehr dystopisches Werk ab. Dabei verwenden sie viele Metaphern und stilistische Figuren, welche ebenso doppeldeutige Aussagen haben können.

pushed over the edge
equilibrium’s offset at last, here out on the ledge
earth’s homeostasis, we’re losing races
the waning has begun
no choice for anyone

Auffallend ist, dass “Kingdom Of Oblivion“ ein Konzept verfolgt, jedoch mehrmals seine Perspektiven wechselt. “The Hunt“ berichtet von der fiktiven Figur Diana, zum Schluss aber wechselt der Text in die Ich-Perspektive. “Dreamkiller“ spricht dagegen wieder die Hörenden direkt an.

Die Thematik ist nämlich sehr aktuell und betrifft jeden von uns. “The Waning Pt.1&2“ beschreibt, wie das Gleichgewicht der Welt ins wanken gerät. Menschen zerstören die Erde wie Parasiten. Die Probleme sind zwar den meisten bewusst und trotzdem nicht immer lösbar. Es bedarf also anderen Möglichkeiten, um weiter zu existieren.

Politisch ist dieses gesellschaftliche Konstrukt ebenfalls angeschlagen. Doch anstatt sich um Einigkeit zu sorgen bauen andere Mauern und fallen Verbündeten in den Rücken. Auch wenn dies nach einer Hommage an einen ehemaligen Präsident aus Übersee klingt, ist das Thema nicht auf diesen Umstand beschränkt.

Denn den dargebotenen Wohlstand schlägt niemand ab, da fast jeder einen hedonistischen Lebensstil pflegen möchte, egal welche Folgen das haben kann. Dieses System kollabiert früher oder später und fordert seine Opfer.

Zum Schluss begreift das lyrische Ich seine Taten und steht über dem Weltlichen, bis es schlussendlich stirbt. Somit vergehen auch die Bürden, die auf den Schultern lasten. Egal was wir tun und egal wie sehr wir die Welt überrennen, unsere Probleme sind winzig im Vergleich zum unbegreiflichen Universum. Zeit heilt schlussendlich alles, auch wenn dies das Ende der Menschheit bedeutet.

Nichts endet wirklich, außer “Kingdom Of Oblivion“

MOTORPSYCHO haben sich erneut selbst übertroffen. Die Lyrik hat noch weitaus mehr zu bieten und klingt unheimlich und angenehm düster.

the dream is dead when you commit
the idea becoming fact
solidified and understood
you’ll never get it back
to be idea is to be pure
not tainted by intent
between two worlds, to neither bound
but hovering in ascent…

Von Langeweile fehlt hierbei jede Spur. Der Klang entwickelt sich stetig und prächtig. Musikalische Experimente gelingen und fügen sich homogen in das Werk ein. Nichts fühlt sich hilflos oder gestellt an. Noch nie gingen über 70 Minuten so schnell um wie auf ”Kingdom Of Oblivion” und das trotz der vielen Longtracks. Ohne Zweifel eines der besten Alben der Jungs aus Trondheim.

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07.04.2021

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3 Kommentare zu Motorpsycho - Kingdom Of Oblivion

  1. ian_tank sagt:

    Das Album kann ich nicht werten, da ich es nicht gehört habe. Was aber sehr heraussticht, ist die sprachliche Unbeholfenheit dieser Rezension. Liest da niemand Korrektur bei Euch?
    Beispiele:
    – „[…] meisterten die Trondheimer mit einer solch spielerischen Leichtfertigkeit wie nur wenige Bands dies zu vermögen im Stande sind.“
    – „Die stimmliche Melodik trägt hierbei unumgänglich dem erregenden und Gänsehaut verursachenden Gesamtbild bei.“
    – „Doch irgendwie weicht der Track nicht von seinem Wege ab und behält eine gewisse Konstante. “
    – „Nicht nur stilistisch, sondern auch die Tracks unter sich entwickeln langsam ihre eindringliche Art.“

    Diese Rezension ist sprachlich der Tiefpunkt von allem, was ich hier an redaktionellen Inhalten bisher zu lesen bekam.

  2. rickyspanish sagt:

    Entlich jehmand, der mich verstet. Ich höre auch keien Musik, steche aber devinitiv die sprachliche Uhnbeholfenheit dieser unsäglichen Rezension die mir auf den Sack geht. Und niemand liest Korrektur? Scheiß die Wand an, metal.de, für mich seit 15 Jahren die Festung der deutschen Sprachdingsbums. „Nein! Doch! Oh!“? Die Syntax retten Du musst und Semantik klären Bedeutung die. Tiefpunkt, Tiefpunkt, pfui!

  3. Sane sagt:

    Ech pfinde den Wort geschrieben, sehr gut sein auch wenn ich läsen machen der Schrift.

    Aber mal im Ernst:das ist schon recht aufgeblasenes Geblubber und leider an vielen Stellen grammatikalisch nicht richtig.
    Man sollte aber immer im Hinterkopf haben dass die Redakteure hier ehrenamtlich arbeiten.