Motorgoat - The Days Of Thirst (EP)
Review
Der Bandname lässt natürlich sofort an MOTÖRHEAD denken und auch die Kopfzeile des Infoschreibens, die da lautet: „…und aus den Aschenbechern und Maßkrügen der oberen Pfalz ward der MOTORGOAT geboren…“ suggeriert nicht gerade melancholisches Liedgut der sperrigen Sorte.
Die Burschen aus Amberg spielen also heftigen, harten Rock der derben Sorte und schon nach dem ersten Durchlauf ist klar, dass die „Ziegen“ diesen mit jeder Menge Herzblut (und Durst) darbieten und der Dreck gleichsam aus den Boxen sprudelt. Die vier Tracks kommen mit Wucht, soundtechnisch erwartungsgemäß räudig (mitunter fast schon abgrundtief) und zudem mit reichlich herzhaften Riffs daher, sodass sich sowohl Fans von BLACK LABEL SOCIETY, wie auch jene der eher „modernen“ skandinavischen Rotzrock-Gangart ebenso pudel- (oder sagt man hier „Geißen“?) -wohl fühlen werden, genauso auch Anhänger der bereits zitierten britischen Gottheit.
Darüber hinaus ist aber noch erwähnenswert, dass die Oberpfälzer obendrein über eine markante Doom/Rock/Sludge-Schlagseite verfügen, die vor allem im Titeltrack zum Tragen kommt. Vielleicht ist das gedrosselte Tempo dabei auch nur eine Sicherheitsmaßnahme, damit nur ja nix verschüttet wird, wenn man zum Krug greift. Gehuldigt wird aber keineswegs nur dem Alkohol, auch sondern auch dem (selbstverständlich immer nüchternen …) Biker-Volk – und das ordentlich, nämlich mit dem Finale „Werwolves On Wheels“.
Simpel, aber dafür ungemein effizient und authentisch, so gehen es MOTORGOAT an – bleibt bloß noch zu hoffen, dass es die Jungs auch mal auf Tournee verschlägt, denn für, ähem, gehaltvolle Gigs ist hier wohl mit Sicherheit gesorgt.