Motörhead - Live At Montreux Jazz Festival 2007

Review

Galerie mit 3 Bildern: Motörhead - With Full Force 2014

MOTÖRHEAD und Jazz? Es gibt wahrlich Dinge, die man mehr miteinander in Verbindung bringt. Und doch wurde das lauteste Trio des Rock ’n‘ Roll 2007 eingeladen, um dort zu spielen. Die Band selber dürfte sich darüber prächtig amüsiert haben, wie man der Ansage von Lemmy zu Beginn des Konzerts anmerkt. Nun muss man allerdings fairerweise dazu sagen, dass auch schon andere härtere Gruppen wie z.B. die Hard-Rock-Pioniere DEEP PURPLE und Nu-Metal-Mitbegründer KORN dort aufgetreten sind. Dennoch wirkt ein Auftritt der Gruppe die laut ihres Gründers mit dem Ziel gegründet wurde, „so dreckig zu klingen, dass der Rasen im Vorgarten eingeht“, schon ein wenig amüsant. Trotzdem Hut ab, dass das 1967 gegründete Festival solche Überraschungen aus dem Ärmel schüttelt.

We Are MOTÖRHEAD And We Play… Jazz?

Wie um die Besonderheit dieses Auftritts zu unterstreichen, legt das Powertrio nach der obligatorischen Ansage des Meisters „We Are MOTÖRHEAD And We Play Rock ’n‘ Roll!“ mit einer fetzigen Version der Rarität „Snaggletooth“ los. Allgemein wird eine abwechslungsreiche Setlist geboten, die nicht ausschließlich die natürlich heiß geliebten, aber auf zig anderen Livemitschnitten veröffentlichen Klassiker enthält. Hier dürfen sich besonders Freunde der Alben „Inferno“ von 2004 und „Kiss Of Death“ von 2006 freuen. Für die gibt es von besagten Alben nämlich Song wie „Killers“, „In The Name Of Tragedy“ und „One Night Stand“. Diese sind natürlich hier und da auch auf anderen Mittschnitten enthalten, aber im Vergleich zu anderen Songs doch vergleichsweise seltene Gäste in der Setlist. Auch das THIN LIZZY-Cover „Rosalie“ ist eine schöne Überraschung, bei deren Ansage Lemmy seinen Respekt für Phil Lynott bekundet.

Brauche ich noch ein weiteres Livealbum von MOTÖRHEAD?

Aber auch die Klassiker werden nicht vernachlässigt. „Over The Top“ kommt hier z.B. in einer besonders brachialen Version und auch das rockige „Going To Brazil“ wird ziemlich zügig rausgeballert. Die Überklassiker „Killed By Death“, „Ace Of Spades“ und „Overkill“ dürfen zum Ende des Sets natürlich auch nicht fehlen. Zu erwähnen ist noch der mächtige Sound. Besonders die Drums von Mikkey Dee donnern hier ordentlich. Zum Schluss stellt sich natürlich wie bei vielen anderen Livemitschnitten die Frage: „Brauche ich das?“ Die Antwort ist hier ziemlich stark von der eigenen Vorliebe für solche Veröffentlichungen abhängig. Livealben von MOTÖRHEAD gab es schon zu Lebzeiten von Lemmy besonders viele. Nach seinem Tod ist die Zahl durch posthume Veröffentlichungen noch mal ordentlich angestiegen. Zwingend brauchen tut man „Live At Montreux Jazz Festival ’07“ also eigentlich nicht. Vor allem, wenn man den Überklassiker „No Sleep ‚Til Hammersmith“ und das beliebte „Everything Louder Than Everyone Else“ sein Eigen nennt. Ist man allerdings Fan der mittleren 2000er-Ära von MOTÖRHEAD und möchte man ein Livealbum, das nicht ausschließlich die typischen Klassiker enthält, ist dieser Mitschnitt zu empfehlen. Denn Spaß macht er allemal.

01.07.2023

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