Über MOTÖRHEAD noch viele Worte verlieren ist ebenso sinnig, wie über das Nichtfunktionieren der Rentenreform zu diskutieren. Ebenso unsinnig ist es, darüber zu spekulieren, ob „Bomber“ nun eines der Highlights dieser Band ist oder nicht, denn wenn ein Album unter die besten fünf von MOTÖRHEAD gehört, dann ist es wohl ganz klar „Bomber“ aus dem Jahre 1979.
Der Metal-Einschlag war damals noch gar nicht vorhanden und die Briten bedienten eindeutig für damalige Verhältnisse simplen und leicht rüpelhaften Rock. Mit Lemmys charismatischem Organ, das seinerzeit noch etwas frischer klang als heute (wenn man das überhaupt jemals von Lemmys Stimme behaupten konnte), rundet sich der positive Eindruck ab. Hard Rock wie er im Buche steht. Die Gitarren rocken, der Bass rödelt und das Schlagzeug spielt dienliche, treibende Beats, so wie es sich gehört. Hinzu kommen Refrains zum Mitsingen, einige geile Soli und eine absolut ehrliche Produktion, also alles, was das Rocker-Herz verlangt und braucht.
Egal ob nun der Opener „Dead Men Tell No Tales“, das schnittige „Sharpshooter“, „Stone Dead Forever“ oder das Titelstück „Bomber“, auf dem gesamten Album gibt es geilen, ehrlichen Rock ohne Schnörkel und unnötigen Klimbim. Eingestöpselt, hoch die Tassen, Weib auf den Kühler gepflanzt, Nietenlederjacke über die Schulter geworfen, Stinkefinger parat und ab geht es, raus in die Freiheit.
MOTÖRHEAD waren immer ein Garant für ehrliche Rock-Musik und selbst heute noch bewahrt diese Band ihre Traditionen, auch wenn sie sich dem Fortschritt nicht ganz verwehren kann. Letzteres ist im Falle MOTÖRHEAD meiner Meinung nach keineswegs verwerflich, denn Lemmy & Co. haben bereits genug Alben raus gebracht und wenn man halt lieber die alten Perlen hört, schmeißt man eben Scheiben wie „Overkill“, „Ace Of Spades“ oder eben „Bomber“ in den Schacht und genießt den Stoff so pur, wie er aufgenommen wurde. Let’s Rock!
Geiles Review!!! Leider wurde der kleine Bruder von „Overkill“ immer etwas stiefmütterlich behandelt. Es ist einfach nur geil, dass diese Band nicht nur Subkulturen, sondern auch Generationen verbindet. Und ihren Weg unbeirrt gingen ohne auch nur einen Millimeter davon abzuweichen.
Ob „Bomber“ nun besser ist als „Overkill“ muss jeder selber wissen. Ich mag beide Scheiben & sehe sie als gleichwertig an.
Das dritte Album von Motörhead kann in meinen Ohren nicht ganz mit den beiden starken Vorgängern mithalten. Es fehlen besonders in der ersten Hälfte ein wenig die „besonderen“ Songs.
Ansonsten rockt das Album aber genauso ordentlich, wie das Debüt und „Overkill“. Lemmy kotzt sich aus, die Soli sind stark und mehr kann man als Fan härteren Rocks wohl kaum verlangen.
Wären die beiden Vorgänger nicht so stark gewesen, wären hier also ohne Probleme auch 9 Punkte drin!