Motörhead - Bad Magic: Seriously Bad Magic

Review

Galerie mit 3 Bildern: Motörhead - With Full Force 2014

Als „Bad Magic“ am 28.08.2015 als 22. Album von MOTÖRHEAD erscheint, ist Lemmy bereits ein schwer kranker Mann. Konzertabsagen und Abbrüche von Shows zeichnen den traurigen Weg der nächsten Monate voraus. Wenn also der Kollege Jan Ole Möller in seiner damaligen Rezension zu „Bad Magic“ feststellte, dass „Lemmy Kilmisters Stimme in die Jahre gekommen ist“, dann kann ihm an dieser Stelle wenig entgegnet werden. Im Kontext des zuvor genannten wird allerdings auch die wichtige Rolle des Albums als Zeitdokument deutlich.

„Bad Magic“ unternimmt die Flucht nach vorne

Dennoch wäre es vollkommen abstrus, „Bad Magic“ zu unterstellen, dass MOTÖRHEAD den Fuß vom Gaspedal genommen haben. Im Gegenteil, wie bereits der eröffnende Schlachtruf  „Victory or die“ unmissverständlich klarstellt. Die Setlist des Albums erscheint auf den ersten Blick lang. Schnell wird aber deutlich, dass auf „Bad Magic“ die Rock ’n‘ Roll-Attitüde regiert und alle Songs, abgesehen vom Stones-Cover, kürzer als vier Minuten laufen.

Dabei ist „Bad Magic“ einfach ein richtig gutes Album der späten MOTÖRHEAD, welches mit einer leicht düsteren Note Akzente setzt. „Till The End“ nimmt dabei die Rolle von „God Was Never on Your Side“ ein und bringt wieder eine starke Halbballade, welche direkt ins Mark trifft.

Die Neuauflage von „Bad Magic“, unter dem Titel „Bad Magic: Seriously Bad Magic“ reiht sich nahtlos in die lange Reihe der bisherigen MOTÖRHEAD-Wiederveröffentlichungen ein. Das Album selbst wird um drei Stücke erweitert, dem David Bowie-Cover „Heroes“, welches eigentlich auch auf „Bad Magic“ erscheinen sollte und zwei unveröffentlichten Stücken aus der „Bad Magic“-Aufnahmesession. Beide Stücke haben locker die Qualität für ein MOTÖRHEAD-Album und insbesondere das überraschend gute „Greedy Bastards“ bleibt als politische Punk-Nummer im Gedächtnis.

Außerdem liegt der Wiederveröffentlichung eine zweite Scheibe mit einem Live-Mitschnitt vom Fuji Rock Festival 2015 in Japan bei. Die Qualität des Mittschnitts ist allerdings kaum der Rede wert und keineswegs mit einem echten Live-Album gleichzusetzen. Für Alleskäufer gibt es dann noch ein Boxset mit einem Ouijabrett, um Lemmy im Totenreich zu kontaktieren. Vermutlich wird er ein freundliches „Fuck Off“ zu dieser tollen Idee übermitteln.

MOTÖRHEAD – das Beste kommt zum Schluss?

Am Ende ist „Bad Magic“ sicherlich nicht das große Finale des bedeutendsten Rock-Musikers aller Zeiten. Und damit passt es auch viel besser zu Lemmy und MOTÖRHEAD, die beide mit diesem Album ihr Ende fanden. Am 28. Dezember 2015 verstirbt Lemmy in Los Angeles. Einen Tag später heißt es von Dummer Mikkey Dee „Motörhead Is Over, of Course“. Rest in Peace, Lemmy.

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19.02.2023

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1 Kommentar zu Motörhead - Bad Magic: Seriously Bad Magic

  1. Nici67 sagt:

    Das war wirklich ein saugutes Album, und auch die 2 „neuen“ Tracks sind wirklich gut in bester Motörhead Manier. R.I.P. Lemmy, forever missed!🤘🖤

    8/10