Motörhead - Aftershock

Review

Galerie mit 3 Bildern: Motörhead - With Full Force 2014

Nachdem ja zuletzt die gesundheitlichen Probleme Lemmys im Fokus standen, die im Sommer zur Absage einiger Konzerte sowie zum Abbruch der Show auf dem Wacken Open Air führten, erscheint jetzt mit „Aftershock“ (Nachbeben) MOTÖRHEADS 21. Studioalbum. Auf den Nachfolger des 2010 erschienenen „The Wörld Is Yours“ mußten die Fans lange drei Jahre warten, ein solcher Abstand zwischen zwei Alben ist für das Trio zwar schon fast eine halbe Ewigkeit, aber zwischenzeitlich konnte man sich ja gleich zwei Livealben /DVDs zur Überbrückung als Ersatzdroge reinziehen.

Mit dem bereits vorab veröffentlichten „Heartbreaker“ (welches mich an „Terminal Show“ von „Inferno“ erinnert)  sowie dem darauf folgenden „Coup De Grace“ legen Lemmy, Phil und Mikkey gleich los wie die sprichwörtliche Feuerwehr und servieren zwei typische schnellere MOTÖRHEAD-Rocker mit Ohrwurmcharakter. Das anschließende „Lost Woman Blues“ ist hingegen ein (wie der Titel schon erahnen läßt) lupenreiner Blues und gehört für mich zu den absoluten Albumhighlights, ebenso wie das zweite langsamere Stück – die von Lemmy einfühlsam vorgetragene Ballade „Dust And Glass“.

Zu den weiteren Höhepunkten gehören „Going To Mexico“, welches, anders als der Titel vermuten ließe, kein Song im Stile von „Going To Brazil“ ist sondern auch locker auf „Overkill“ hätte stehen können, das an „Get Back In Line“ vom Vorgänger erinnerende „Do You Believe“ sowie das abschließende „Paralyzed“, der schnellste Song des Albums.

Wieder einmal gelingt es den Herren Kilmister, Campbell und Dee einen Strauß Melodien vorzulegen, der alle MOTÖRHEAD-Trademarks vereint und zu keiner Sekunde seiner 14 (!) Tracks langweilt. Lemmy beweist erneut, das er einer der besten Texter der Branche ist, Phil liefert einige großartige Gitarrensoli ab und Mikkey ist als Drummer sowieso über alle Zweifel erhaben. Abgerundet von der wie gewohnt druckvollen Produktion Cameron Webbs gefällt mir „Aftershock“ einen Deut besser als „The Wörld Is Yours“ und platziert sich auf etwa demselben Level wie „Kiss Of Death“ und „Motörizer“.

Fazit: Für Motörfans sowieso ein Pflichtkauf, aber auch ein guter Einstieg für noch nicht initiierte Interessenten.

 

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24.10.2013

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3 Kommentare zu Motörhead - Aftershock

  1. Frankyboy sagt:

    Also ich find’s ne jutes album, man muss berücksichtigen, dass die jungs auch keene zwanzig mehr sind. Ich bin langjähriger Motörheadfan und bleibe dies auch, bis auf ewig. Oder noch ne bisschen länger. 🙂

  2. Bluttaufe sagt:

    Was für ein Kracher! Man legt die CD ein und nach wenigen Sekunden wird einem klar wer hier ertönt. MOTÖRHEAD war nicht einfach nur eine Band – MOTÖRHEAD war/ist ein Lebensgefühl. Die Alben nach dem Millenium waren durch die Bank sehr gut bis herausragend (wobei ich das überall umjubelte „Inferno“ aus dieser Phase als das schwächste empfinde).
    „Aftershock“ bietet eigentlich alles was man von MOTÖRHEAD erwartet. Das Album hat keinen einzigen Ausrutscher & rockt von vorne bis hinten.
    Man kann jetzt auf die alten Klassiker verweisen – allesamt Killer. Aber bei „Aftershock“ vergebe ich gerne 10 Punkte.

    10/10
  3. MetalGerhardt sagt:

    Starkes Album im Winter einer Band!
    „Aftershock“ ist abwechslungsreicher, als seine Vorgänger. Das Album besitzt ordentliche Songs, die im Midtempo rocken, aber auch noch genügend schnelle Songs, die nur rund 3 Minuten brauchen, um auf den Punkt zu kommen! Dazu gibt es eine spitzenmäßige Blues-Nummer und eine ruhige Ballade, in denen Lemmy mir stimmlich besser gefällt, als früher, wenn er ruhig gesungen hat. Ansonsten ist der Mann für sein Alter sowieso noch erstaunlich fit. Die 14 Songs vergehen sehr kurzweilig und besitzen kein Füllmaterial. Deshalb ist „Aftershock“ für mich mit das Beste, was die Band nach dem Millenium veröffentlich hat!

    9/10