Motionless In White - Graveyard Shift

Review

Galerie mit 40 Bildern: Motionless In White - Summer Breeze Open Air 2024

Spätestens seit ihrem letzten Album „Reincarnate“ (2014) sind MOTIONLESS IN WHITE auch der europäischen Modern-Metal-Szene ein Begriff. Jetzt, drei Jahre später, kehrt die US-Band zurück und präsentiert sich auf „Graveyard Shift“ erneut sehr vielseitig. Zwar lassen sich auch heute klare Vorbilder im Sound des Quartetts wiederfinden, doch Ideenlosigkeit muss sich die Truppe nicht vorwerfen lassen.

MOTIONLESS IN WHITE sorgen bereits auf dem Papier für Kontroversen

Dazu ist ihre Stilmixtur auch zu gewagt. Da wird Düster-Industrial-Metal in einen Topf mit NuMetal und Metalcore geworfen und obendrein noch mit einem Gothic-Image garniert. Teils auch mit der Brechstange. Dementsprechend sorgen MOTIONLESS IN WHITE allein auf dem Papier schon für kontroversen – dass der Stilmix seine Anhänger gefunden hat, dürfte aber ebenfalls klar sein: Diese wird „Graveyard Shift“ zufriedenstellen.

Schon der Düsterling „Rats“ zeigt zu Beginn, dass MOTIONLESS IN WHITE noch mehr auf Eingängigkeit und Ohrwurmrefrains aus sind. Besonders: Der Gesang von Chris „Motionless“ Cerulli hat in all seinen Facetten das Zepter fest in der Hand. Gut so, denn instrumental herrscht zwar viel Abwechslung, doch stilistisch ist die Ähnlichkeit zu Szenegrößen wie MARILYN MANSON immer noch deutlich spürbar. Auch „Necessary Evil“ verneigt sich, unter Beteiligung von Jonathan Davis, vor KORN – allerdings in sehr gelungener Weise. Das anschließende „Soft“ entspricht dann auch dem Gegenteil und weckt in den Strophen Erinnerungen an den SLIPKNOT-Wahnsinn. Und so vollführt „Graveyard Shift“ das kleine Kunststück, zwischen zeitgemäßen, ohrwurmtauglichen Songs und vor allem Refrains, purer NuMetal-Nostalgie und einigem B-Movie-Horror-Flair sein Netz zu spannen.

„Graveyard Shift“ ist abenteuerlich, abwechslungsreich und zeitweise höchst unterhaltsam

Das ist abenteuerlich, abwechslungsreich und in seinen besten Momenten höchst unterhaltsam. Wirkliche Tiefe will „Graveyard Shift“ aber nicht entwickeln. Selbst wenn die Scheibe gegen Ende noch einmal spürbar den Härtegrad anzieht und in „570“ in waschechten Metalcore abdriftet, sorgt das für keine Überraschung mehr, sondern fügt sich in das (nicht zwangsläufig negativ) zersplitterte Bild ein, das MOTIONLESS IN WHITE abgeben.

Interessante Stilwechsel zwischen und mitten in den Songs, ein starker Sänger und ein bisschen Humor garantieren Unterhaltung. Genau darin zeichnet sich das vierte MOTIONLESS IN WITHE-Album aus. Nicht mehr, nicht weniger.

Shopping

Motionless in White - Graveyard Shiftbei amazon7,68 €
04.08.2017

Chefredakteur

Shopping

Motionless in White - Graveyard Shiftbei amazon7,68 €

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37243 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

Motionless In White auf Tour

23.01.25Motionless In White - The End Of The World Tour 2025Motionless In White, Fit For A King und Brand Of SacrificeInselpark Arena Hamburg, Hamburg
24.01.25Motionless In White - The End Of The World Tour 2025Motionless In White, Fit For A King und Brand Of SacrificeColumbiahalle, Berlin
31.01.25Motionless In White - The End Of The World Tour 2025Motionless In White, Fit For A King und Brand Of SacrificeTonhalle, München
Alle Konzerte von Motionless In White anzeigen »

1 Kommentar zu Motionless In White - Graveyard Shift

  1. Industrial_Crusher sagt:

    Obwohl ich diesen genreübergreifenden Stilmix ziemlich gut finde, so hat dieses Album mehrere Anläufe gebraucht, um mit mir warm zu werden. Besonders beim Opener waren mir die Synthiesounds anfänglich etwas zu schräg. Mittlerweile kann ich mich wie oben gesagt damit anfreunden. Insgesamt würde ich aber auch diesem Album einen Punkt mehr geben, da diese MIschung nach wie vor wirklich interessant und spaßig ist. Für mich persönlich kommt es zwar nicht an Infamous an, reiht sich aber dennoch gut in deren Diskographie ein.

    7/10