Bisher existierten zwei EPs von MOTIONLESS IN WHITE: „The Whorror And Two Summers Of Wowing Crowds“ und „When Love Met Destruction“. Ihr jetzt veröffentlichtes Debütalbum „Creatures“ kann sich durchaus sehen lassen. Zu finden sind 15 Tracks mit starkem Sound, vielen Einflüssen und ordentlich Energie, die es durchaus wert sind, gehört zu werden.
Schon der erste Song „Immaculate Misconception“, der gleichzeitig auch die erste Single mit Video darstellt, haut rein. Derber Metalcore mit den Breaks an der richtigen Stelle, düstere Industrialeinflüsse, Gegrowle, Shouts und cleaner Gesang ergeben einen tollen Mix und einen ganz eigenen Sound. Woher der kommt, ist auch nicht weiter verwunderlich, schließlich sind die Jungs mit Tim Skold, ehemaligem Bandmitglied und Co-Produzent von MARILYN MANSON, im Studio gewesen. Dass er seine Finger auch an anderen Stellen im Spiel hat, hört man sehr deutlich in „London in Terror“ – ein signifikanter, langsamer Part am Ende des Songs könnte nicht Manson-lastiger sein. Der Eindruck einer wiklich gelungenen und vielseitigen Mischung setzt sich fort in „We Only Come Out At Night“, hier dominieren Emocore-Einflüsse und Cris „Motionless“ Cerullis cleane Gesangskünste kommen zur Geltung. „Abigail“ hingegen hat etwas von CRADLE OF FILTH, behält dabei aber die typische Hard- und Metalcore-Dynamik und führt einem mit Hilfe zahlreicher Klangbretter unweigerlich das Bild eines tobenden Pits vor Augen. Sehr schön sind auch die kleinen B-Movie und Horrorelemente – Details, die das Gesamtbild der Songs abrunden. Was zudem nach genauerem Hören auffällt: Eigentlich sind MOTIONLESS IN WHITE sehr oldschool. Soll heißen: Sie bedienen sich zwar vieler Elemente, doch viele Songstrukturen klingen tatsächlich wie klassischer alter Hardcore, andere Parts können durchaus als Death Metal bezeichnet werden.
Vielleicht könnte man das Ganze am ehesten noch als eine Art Equivalent zu THE INTERBEING im P-HC/Metalcorebereich bezeichnen, man kann die Kombo aber auch guten Gewissens einfach für sich stehen lassen. Ihr Sound ist ein durchaus eigener und es stellt sich auch bei keinem Song ein „Kennt man schon“ – Gefühl ein. Selbst benannte Vorbilder wie BLEEDING THROUGH und bereits genannte wie MARILYN MANSON und CRADLE OF FILTH scheinen zwar durch, passen aber zum Stil und sind daher wohl genauso als Hommage zu betrachten wie das ROB ZOMBIE Cover „Dragula“. Schöne Riffs, Melodie, eingängige Refrains, Breaks und viel Abwechslung – daraus kann nur folgen: Anhören, show your fist und ab in den Pit!
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