Most Wanted Monster - Bipolar

Review

Die Tatsache, dass die Karlsruher MOST WANTED MONSTER einen Label-Deal einheimsen konnten ist nun wirklich keine Überraschung. Bereits mit ihrer vier Track starken Promo-EP deuteten die Jungs an, welches Potenzial in ihnen schlummert. Dafür ausschlaggebend ist sicher, dass ihr Stilmix eine gewisse Eigenständigkeit besitzt und Sänger Matthias Borutta im Vergleich zu vielen ähnlich gelagerten Bands wirklich singen kann.

Aber von vorne: MOST WANTED MONSTER sind nicht verlegen, auch ungewöhnliche Wege zu beschreiten. Elektro-Parts werden mit modernem Alternative Rock gemischt, Metalcore findet ebenso seinen Raum wie eine Prise des schier allgegenwärtigen Post-Hardcores. Entgegen der Promo-CD vor zwei Jahren setzen die Karlsruher auf ihrem Debüt aber eher auf sanfte Klänge und fallen selten mit Breakdowns oder Geschrei aggressiv auf. Das steht ihnen aber ebenso alles andere als schlecht. Gerade die Synthies sorgen für in dem Genre recht ungewöhnliche Klanglandschaften, während die teils harten Gitarren und die stets treibende Rhythmus-Fraktion für die nötige Dynamik sorgen. Wirklich bewundernswert ist aber die Abwechslung im Songwriting, Stillstand oder das Wiederkäuen von Ideen liegt MOST WANTED MONSTER ebenso wenig, wie eine Prollo-Attitüde. Entsprechend finden neben eher leicht bekömmlichen, eingängigen Songs der Marke „Twenty Eight“ oder dem Titelstück auch härteres Material, wie dem von besagter Promo-CD bekannten „Fatality“ ihren Platz auf dem Debütalbum. Alles hat seine Daseinsberechtigung und funktioniert in der Summe wirklich gut. Hier und da gibt es dann ein paar nicht ganz so begeisternde Nummern wie „Better Endings“, die einfach nicht 100% zünden, aber das kann man bei der gebotenen Qualität gerne verzeihen.

Insgesamt sind MOST WANTED MONSTER ihren Vorschusslorbeeren absolut gerecht geworden und dürften nicht nur für Fans von ENTER SHIKARI, HIS STATUE FALLS oder auch THE USED (zu Zeiten ihrer ersten beiden Alben) zu einem unterhaltsamen Hörerlebnis werden. Langeweile gibt es mit „Bipolar“ jedenfalls nicht, ein wirklich ehrenwerter Newcomer, der viel Spaß macht und in Zukunft hoffentlich noch öfter von sich hören lässt!

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23.05.2012

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