„Moshquito huldigen einem längst vergangenen Musikstil in Reinform.“ – „Moshquito blieben im Sumpf der Thrashwelle zu ihrer Gründungszeit vor gut 15 Jahren kläglich stecken.“ – Beide dieser Thesen treffen irgendwo zu, und festlegen mag ich mich nicht wirklich, denn was diese fünf Relikte der Honecker-Ära in die heutige Zeit hinüber gerettet haben, ist wirklich ausschließlich klassischer Thrashmetal, wie er im Buche steht. Freunde der Innovation werden an dieser CD kein gutes Haar lassen, hingegen könnten Fans der fad-thrashigen Donnerriffs in Jubelstürme ausbrechen – hätte da nicht ebenfalls die Produktion den Retro-Aspekt zu wörtlich genommen… Das mag nostalgisch anmuten, allerdings knallte seinerzeit der Bass auf dem Destruction-Erstling wahrlich mehr, und das liegt immerhin 17 Jahre zurück… In erstaunlich üblem, trocknem und belanglosem Gewand präsentieren sich zuweilen eine bratzende Gitarre und ein aufgesetzt wirkendes Schlagwerk. Der Gesang ist eigentlich nicht weiter hervorzuheben, da auch er das Klischee des hohlrauchigen, alkohol-gebeutelten Dauerbrüllers voll erfüllt. Die einzelnen Elemente der überwiegend in groovenden bis rasenden Tempi angelegten Songs passen wirklich gut zusammen – der Leim jedoch, die Produktion nämlich, kann diese nicht zusammenhalten. Dass man bewusst dem Beistand eines Produzenten entsagte, ist hinsichtlich des schwachen Ergebnisses wohl als Fehlentscheidung zu werten. Schade. Rocken tut das Gesamtwerk zwar auch so (und gerade live stellt das die Nacken sicher auf eine harte Probe) nur die vielzitierte „Eingängigkeit“ einer Scheibe bringt doch oftmals nichts als Langeweile und Ernüchterung nach wenigen Durchläufen. Ein Werk also für immer mal eintretende anspruchslose Stunden – und vielleicht auch noch geeignet für hasserfüllte Kleinwagenfahrten als Lückenbüßer für magelnde Pferdestärken…