Nicht gerade einfach machen es mir die ostdeutschen Thrasher von MOSHQUITO. Die Band hämmert schon seit den frühen 80ern ihre Musik ins Gebälk und hat dementsprechend Erfahrung vorzuweisen. Nun hört man “Behind The Mask” durchaus an, dass da unbeirrbare Vollblut-Thrahser am Werk sind, für eine Rundum-Überzeugung reicht das Ganze aber noch nicht.
Was hätten wir denn da so? Zum einen einen durchdringenden Gitarrensound mit entsprechend gelungenen Riffs. Sehr viele Death Metal-Einflüsse höre ich raus, das Songmaterial erinnert mich zuweilen gar an CANNIBAL CORPSE mit mehr technischem Anspruch. Recht durchwachsen ist aber die Qualität der einzelnen Nummern, “The Atheist” oder “Amputated” können einiges, während wiederum andere im Vergleich fast seltsam uninspiriert wirken. Da reiht sich schon auch Füllmaterial ein in das ganze Werk, und das führt dazu, dass ich mir nun irgendwie komplett unsicher bin, ob ich der Band nun Pluspunkte für gute Ausbrüche nach oben, oder Minuspunkte für die belanglosen Momente erteilen soll.
Wem nutzt ein Review, in dem der Standard-Spruch “hört am besten selbst mal rein” die Ausführungen abschließt? Eigentlich keinem, in dem Falle aber scheint es der einzige Tipp zu ein, den ich euch geben kann. Thrash- und Death-Fans sollten beide mal auf der Bandhomepage vorbeischauen und sich ein Bild machen. Was mich angeht, so ist es eigentlich die Skip-Taste, die für einen unbeschwerten Genuss sorgt. So am Stück ist mir das Ganze dann auf jeden Fall etwas zu unausgeglichen.
Also einsmal vornweg: Das Songmaterial und der Sound dieser Scheibe erinnert zu NULLKOMMANIX an eine Band wie Cannibal Corpse. Ich weiß ja nicht, wieviel Schmalz der Rezensent in seinen scheinbar noch grünen Ohren hat, mit technischem Death-Metal amerikanischer Prägung hat haben Moshquito nicht ansatzweise was am Hut.
Vielmehr ist \"Behind The Mask\" ein fast schon progressives Stück Metal geworden in dem sich Death und Trash abwechselnd die Klinke in die Hand geben. Jede Menge melodische Gitarrenleads lockern das Material immer wieder auf und lassen enge Genregrenzen hinter sich. Falls man hier überhaupt einen Vergleich anstellen will, fallen mir da die letzten Werke von Death ein auch wenn man trashiger zu Werke geht und sicherlich nicht deren Klasse erreicht.
Der Band würde sicherlich noch der eine oder andere Ausbruch aus dem Midtempo-Bereich gut stehen, das ändert aber trotzdem nix daran, daß \"Behind The Mask\" ein überraschend gutes Album geworden ist, an dem Old School Fans ohne Allergie gegen melodische und progressive Parts mal ein Ohr riskieren sollten.
Achja, um nochmal zu stänkern: Wem nutzt ein Review, daß von jemanden geschrieben wurde, der mit der vorliegenden Musik nix anfangen kann und mehr Spaß mit seiner Skip-Taste hat?
von mir gibt\’s 7,5 von 10 Punkten