Mortuary Drape - Buried In Time

Review

Moderator: „Guten Abend, sehr verehrte Damen und Herren. Wir schalten gleich zu unserem Korrespondenten E.E. Kisch, der sich direkt vor Ort befindet und uns sicher nähere Informationen zu dem Phänomen, von Insidern auch „Buried In Time“ genannt, aus erster Hand liefern kann. Herr Kisch, wie sieht es aus an der Mortuary Drape Front?“

Kisch: „Hallo an die Empfänger daheim. Ich muss sagen, dass ich mich inmitten eines pechschwarzen Bombenhagels befinde, in dem es immer wieder zu gewaltigen Death Metal Detonationen kommt. Gleich neben mir explodieren hin und wieder thrashige Versatzstücke.
Die Lufttemperatur hat natürlich absolute genrekonforme Frostatmosphäre (hüstel). Vor melodiösen Angriffen sind die Leute vor Ort ebenfalls nicht geschützt. Die schwarzmetallische Frontalattacke ist aus dem eigentlich sonnigen Italien gegen 8.30 Uhr Ortszeit über uns hereingebrochen. Es gab nur wenige Warnungen in Form einiger vorhergehender Outputs, die ich selbst aber noch nicht zu Gesicht bzw. Gehör bekommen habe.“

Moderator:  „Wie ist die Stimmung bei den Leuten? Sind bereits Abwehrmaßnahmen getroffen worden? Berichten der Reporter zufolge, die durch das Machwerk bereits enormen Schaden genommen haben, geben darüber Auskunft, dass vor allem extreme Langeweile trotz des ganzen Geballers die hauptsächliche Gefahr bei „Buried In Time“ darstellt!“

Kisch: „Nun, wir hatten noch nicht die Gelegenheit, mit vielen anderen Augen/Ohrenzeugen zu sprechen, aber was sich uns hier bietet, ist tatsächlich die tödliche Langeweile, hervorgerufen durch völlig belanglose Riffs, monotones Gekeife, nichtssagende Melodien und uninteressante Arrangements, die allenfalls befremdlich wirken. Der Flurschaden durch das völlig typische Cover und die Musik, die hält, was es verspricht, ist bis jetzt gar nicht zu beziffern. Fachleute reden aber von eingeschlafenen Füßen und Brechreiz noch vor Track 4, der bei den Einheimischen unter dem Namen „Mistery“ schon für bange Nächte gesorgt hat. Auch die verhängnisvolle Austauschbarkeit der Songs und die zu bassdrum-lastige Produktion zerren an den Nerven. Als geeignete Gegenmaßnahmen haben die Leute hier zu öffentlichen Verbrennungen von Stereoanlagen und Exorzismen mittels Ohrstöpsel gegriffen. Bis jetzt sind diese Maßnahmen durchaus erfolgreich, auch wenn ich einfach empfehlen würde, die Platte nicht in Nähe eines Abspielgeräts zu lassen!“

Moderator: „Welchem Lager können sie Mortuary Drape eigentlich zurechnen? Welche Vereinigung zeichnet für die Schwachsinnsattacke denn verantwortlich?“

Kisch : „Auf diese Frage können wir wohl nie eine deutliche Antwort finden. Wie bereits berichtet, haben wir die verschiedensten Strömungen in diesem gnadenlosen Angriff auf den guten Geschmack der Bevölkerung ausgemacht. Sicherlich gehören skandinavische Blackies zu den Ideengebern von MD, wie Mortuary Drape unter Eingeweihten auch genannt werden, aber auch allerhand alte Death Metal Verbindungen, wie zum Beispiel Morbid Angel, nur um eine der größten zu nennen. Es besteht sogar der dringende Verdacht, dass zudem ein paar Thrash Gruppen nicht unerheblichen Einfluss auf die Italiener genommen haben. Und MD haben diese Eingebungen zu einem völlig langweiligen, fast einstündigem Massaker für die Hörnerven geformt. Eine besonders gemeine Attacke, wie heute morgen bereits auch der hiesige Bürgermeister verlauten ließ.“

Moderator: „Danke, Herr Kisch. Wir schalten gegebenenfalls noch einmal zu ihnen zurück, wenn sich mit dem nächsten MD Output etwas in positiver Richtung ändern sollte.“

Kisch: „Danke an die Zentrale … wenn es geht, holen sie mich hier bitte noch heute raus!“

Moderator: „In Ordnung Herr Kisch, wir werden sehen, was wir für sie tun können.
(wendet sich wieder an das Publikum) Sie sehen und hören, meine sehr verehrten Damen und Herren, was sich zurzeit alles an der italienischen BlackDeath Front tut. Tun sie sich selbst einen Gefallen und meiden sie diese eine Weile möglichst weiträumig. Vielen Dank fürs Einschalten.“

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20.01.2005

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1 Kommentar zu Mortuary Drape - Buried In Time

  1. azaroth sagt:

    Geil geschriebenes Review !

    5/10