Mortifero - The Death Ballads
Review
MORTIFERO sind eine 2020 gegründete Band aus Groningen in den Niederlanden. Dabei steht das Bandprojekt hauptsächlich für die Künstlerin Michelle “Mortifero” Bouma (Live-Bassistin von ASAGRAUM und STANDVAST), Gründerin, Sängerin, Texterin und hauptsächliche Songwriterin. Ihr zur Seite stehen inzwischen Nortfalke (Bass/Percussion) und Neer (Gitarre). MORTIFERO bieten auf ihrer via Ván Records veröffentlichten Debüt-EP „The Death Ballads“ Dark Folk / Neofolk.
Todesballaden von MORTIFERO
Spirituell, düster, zwischen klassischem Neofolk und Dark Americana pendeln die sieben Stücke auf „The Death Ballads“, getragen zumeist von Akustikgitarren. Inhaltlich geht es um mystische, mörderische und okkulte Themen. Im Mittelpunkt des Sounds von MORTIFERO steht die eindrucksvolle Stimme, kraftvoll, dunkel, leicht angeraut und meist in angenehm tiefer, warmer Tonlage. Das eröffnende „Necromancer“ sowie „The Death To Call“ basieren auf recht simplem Geschrammel der Gitarren und gewinnen tatsächlich hauptsächlich durch den Gesang an Qualität.
Viel besser geraten sind da eher atmosphärische Stücke wie „Jana Doe“, das Klagelied der unbekannten Toten, die hier auf Rache sinnt; das intensive Stück geht schon stark in Richtung Gospel und erinnert an das Soloalbum von WINDHAND-Sängerin Dorthia Cottrells. Das eindringliche „Battle Cry“ mit seinen folkloristischen Tribal-Elementen lässt in seinen lautmalerischen Teilen an Stammesgesänge amerikanischer Ureinwohner denken. In „Bundy“, es geht natürlich um den Serienmörder Ted Bundy und nicht um den Schuhverkäufer Al, klingt die beschwörende Stimme heller und höher und führt einen regelrechten Dialog. „Grief“ wiederrum ist bluesig gehalten, während das abschließende „The Return“ mit bedrohlich anschwellenden Synthsizer-Flächen Dark Ambient Folk bietet. „The Death Ballads“ liegt irgendwo zwischen CHELSEA WOLFE, KING DUDE, NICK CAVE, LANA DEL REY, DEATH IN JUNE und DARKHER. Das eher ruhige „The Death Ballads“ ist noch nicht vollends gelungen, aber doch weitestgehend stimmig und atmosphärisch.