Progressiven Deathmetal aus deutschen Landen bescheren uns Mortifer mit ihrem Debüt. Jedoch fällt es schwer, ihren Stil eindeutig einzuordnen (schonmal ein Pluspunkt :-)). Das vorliegende Werk ist vielschichtig, abwechslungsreich, weist vielerlei Einflüsse auf und wirkt trotzdem homogen. Eröffnet werden die 35 Minuten mit einem klassischen Deathmetalknaller im Midtempobereich, der durch gesunde Härte und gurgelnden Gesang (ohne Effekte nach eigenem Bekunden) zu überzeugen weiß. „Cauterized“, der zweite Song, verschreibt sich dann eher der melodischeren Variante mit leichtem Schwedeneinschlag, findet jedoch stets zur ursprünglichen Rohheit zurück und entführt einen trotzdem in Traumlandschaften. Jaja ich weiß, ihr denkt jetzt bestimmt, der hat einen Schuß der Timor, aber bitte! Und so ziehen sich die unterschiedlichsten Varianten der Todesmetallischen Kunst über das Album, in jedem Song etwas neues. Hier und da vermag man einen Schuß Katatonia, eine Prise Red Harvest und einen Dip Gorefest zu vernehmen, was die Vielfältigkeit der Einflüsse und das Spektrum der Möglichkeiten, die in Mortifer schlummern untermauert. So wird man denn auch hin und hergeworfen zwischen verträumter Melancholie, bizarren Arrangements und Kopfschüttelelementen. Das Album weilt also fernab jeglicher Gleichförmigkeit. Jeder Song steht für sich, zeigt völlig neue Aspekte ihres Schaffens auf, wird jedoch geschickt im vorherigen Track vorbereitet und findet immer wieder zum Ursprung zurück, so daß sich ein hochinteressantes Konzept ergibt. Auch die Texte sind lesenswert, bestechen sie doch durch wunderbar dunkle Romantik und erfüllen so ganz und gar nicht die gängigen Deathmetalklischees vom brutalen besoffenen Langhaar. Selten habe ich bei einem Newcomer soviel Eigenständigkeit erlebt. Ich weiß nicht, inwieweit das Album über den Handel verfügbar ist, wendet Euch ansonsten Vertrauensvoll an die Band: Mortifer, c/o Dennis Mueller, Gutav-Schoenleber-Str. 1, 76187 Karlsruhe
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