Manchmal ist die Schubladen-Suche für eine Band einfach, manchmal, wie im Falle MORTICHNIA, denkbar schwierig. „Heir To Scoria And Ash“ liegt, einfach gesagt, genau in der Schnittmenge aus stimmungsvollem Post-Black Metal und sperrigem orthodoxen Material, wie es beispielsweise DEATHSPELL OMEGA oder auch SVARTIDAUÐI hervorbringen. Das Ergebnis ist ein erstaunlich interessanter Finsterling, der über die gesamte Spieldauer seiner gut 40 Minuten leider etwas an Spannung abbaut.
Das liegt vor allem daran, dass MORTICHNIA das Highlight „Searing Impulse“ direkt an den Anfang des Albums gelegt haben. Der Song glänzt durch seine einnehmende Mischung aus hypnotischer Monotonie und rasanten Ausbrüchen. Dominiert von dissonanten Riffs, schleicht sich gerade im Mittelteil die Leadgitarre beeindruckend in den Vordergrund.
Die restlichen drei vollwertigen Songs sowie das gelungene Zwischenspiel „The Waning“ erreichen diese Intensität leider nicht mehr. Was längst nicht heißt, das MORTICHNIA brotlose Kunst darbieten. Im Gegenteil, die mächtigen Gitarrenwände (die an die Landsleute ALTAR OF PLAGUES erinnern) türmen sich Finster auf, die hohen Schreie sowie diverse Breaks und die immer wiederkehrenden Dissonanzen beherbergen viel Spannung. Allerdings fehlt es dem Rest von „Heir To Scoria And Ash“ dann an dem einen genialen Moment, der einen Song wie „Searing Impulse“ zu einer Macht erwachsen lässt.
Keine Frage also, „Heir To Scoria And Ash“ sollte sich jeder, der den beiden eingangs genannten Sub-Sub-Genres etwas abgewinnen kann, tunlichst anhören. Schaffen es MORTICHNIA künftig noch besser, ihre Stärken auszuspielen, dürfte der Blick sogar zu den Speerspitzen empor schnellen, doch das ist aktuell noch Zukunftsmusik.
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