Mortem - The Devil Speaks In Tongues

Als ich das Album das erste Mal in die Hand nahm, war ich skeptisch. Black Metal-artiger Schriftzug, eine Statue als Cover und wieder einmal ein teuflischer Titel. Nun ja, also versenkte ich erst einmal ohne großartige Erwartungshaltung die Scheibe im Schacht. Das ganze begann dann mit Gitarrengejaule, schon mal positiv, aber dann? Da fing der Kerl doch tatsächlich in beschwörerischer Art und Weise an Latein zu quatschen! Hatte Asmondeus mir nicht zugesichert, nur Death Metal zu schicken? Es sei gesagt, er hat Wort gehalten! Und mittlerweile dreht sich der Silberling des öfteren in meinem CD Player. Denn die Scheibe enthält Death Metal vom feinsten, der sich stellenweise recht stark an Morbid Angel orientiert, aber auch Cannibal Corpse -Einflüsse sind deutlich zu vernehmen. Tempo, rauher Gesang und vor allem kreischende bzw. jaulende Gitarrensoli in Florida Manier! Bei dieser Art der Gitarrenhandhabung kann man mich ganz schnell milde stimmen :-). Aber Mortem können noch mehr, Abwechslung scheint bei den Jungens ganz groß geschrieben zu werden. Zwar bewegt sich The Devil… überwiegend im höheren Geschwingigkeitsbereich, (allerdings nicht nur Highspeed, auch gehobenes Midtempo :-))doch auch schleppende Parts sind vertreten und den Groove beherrschen sie ebenfalls. Vom Leiern bis zum Geknüppel, es ist alles vertreten. Der Mann hinter der Schießbude legt einen exzellenten Job hin, der Gitarrist foltert seine Gitarre dermaßen, daß ihr Schreien und winseln sich wohlig in meine Gehörgänge einschmiegt und die Mundwinkel sich zu Begeisterungsbekundungen verziehen und der Sänger röchelt wunderbar gequält vor sich hin, so daß ich stellenweise den Eindruck gewinne, er ersticke gleich an seiner Zunge und auch der Bassist meldet sich ab und zu etwas deutlicher zu Worte. Insgesamt also ein energiegeladenes, engagiertes und vor allem erfrischendes Werk, das man zumindest einmal gehört haben sollte, wenn man es denn nicht käuflich erwerben möchte