Heiko Eschenbach 
Gemessen an der Erfahrung der schon 1986 gegründeten Thrash-Band aus Kassel kann ich mir eigentlich nicht erklären, warum der neue Release von MORTAL TERROR so klingt, wie er es tut. „We Are The Damned“ wirkt blutleer und teilweise inspirationslos, wie der erste Release einer Demo-Band. Dem Songmaterial fehlt die Luft zum Atmen, als ob man sich an einer altmodischen 80er-Jahre-Produktion versucht hätte, die mit digitalen Mitteln aber nicht zu erreichen war.
Schade ist das insofern, als dass auch die ansprechenden Ansätze des Songwritings dabei baden gehen und nicht dazu im Stande sind, auffällig nachzuhallen. Sänger Stephan erinnert mich mit seinem Organ an NUCLEAR ASSAULT-Fronter John Conelly, kann aber ähnlich wenige Akzente setzen wie die Instrumentalabteilung. „We Are The Damned“ hat teilweise recht ansprechende Riffs und teibendes Drumming zu bieten, an der emotionslos wirkenden Performance ändert das jedoch wenig. Dass man sich mit dem nach dem Akustik-Intro in einen sich langsam aufbauenden Thrash-Song mündenden Opener „Got Fuel, Want Fire“ in der Machart an den frühen METALLICA-Alben orientiert, ist zu verschmerzen, trägt aber auch nicht zur Originalität der Musik bei.
Die Hektik, die einige Songs umgibt, vermutlich als leichte Progressivität getarnt, verkommt dann eher zum hilflosen Versuch, den Songs Substanz und Tiefe zu verleihen, was aufgrund der überhastet erscheinenden Strukturen nicht gelingen mag. Überhaupt wirkt „We Are The Damned“ auf mich arg kraftlos, MORTAL TERROR fehlt die Überzeugung, die stolzgeschwellte Brust, mit deren Hilfe sie der Thrash-Gemeinde womöglich hörenswertes Songmaterial um die Lauscher gehauen hätte. Es bleiben 50 tendenziell eintönige Minuten, bei denen man das Bemühen der Band zwar oft erkennen kann, Ideen zu präsentieren, die aber in den unendlichen Weiten der Thrash-Welt verhallen, ohne großen Eindruck zu hinterlassen.
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