Mortal Form - Taste The Blood

Review

„Taste The Blood“ heißt das zweite Album der Niederländer MORTAL FORM. Laut Infoschreiben gibt es darauf einen Mix, der das Beste aus Death-, Thrash-, und Heavy Metal vereint, zu hören. Große Worte, die großen Vorbildern wie DEATH, ARCH ENEMY, KREATOR, MORBID ANGEL und IRON MAIDEN in nichts nachstehen. Kurzum: Wenn „Taste The Blood“ hält, was der Promozettel verspricht, haben wir es hier mit einem richtigen Superalbum zu tun.

Allerdings neigen die Plattenfirmen auch immer zu maßloser Übertreibung, was die Anpreisung ihrer Produkte angeht. Und so kann man MORTAL FORM getrost attestieren, ein Album aufgenommen zu haben, das seine Stärken, aber auch seine Schwächen hat.
Tatsächlich schaffen es die teilweise schon seit 1994 zusammen spielenden Musiker, die genannten Stile schlüssig und (meistens) ohne große Brüche zu kombinieren. Da trifft dann harter, technisch angehauchter Death Metal auf mal hektischen, mal groovigen Old-School-Thrash. Schön ist auch die Verwendung von einigen Schwedentodelementen, die speziell in der Melodieführung an Acts wie (alte) NECROPHOBIC, EUCHARIST oder NON SERVIAM erinnert.
Den besonderen Einschlag erhalten die Kompositionen auf „Taste The Blood“ aber durch die als Heavy-Metal-Einflüsse getarnten Melodien. Diese halten die Songs frisch und spannend und sorgen für Abwechslung. Und eine gewisse Nähe zu IRON MAIDEN ist tatsächlich vorhanden.

Neben einer melodischen „Basis“ in ihrem Sound, packen MORTAL FORM auch gerne und oft das Soloeisen aus. Leider besteht darin aber auch ein Teil der Kritik. Mehr muss nicht immer besser bedeuten. Während der Großteil der Soli ordentlich vorgetragen ist, dümpelt manch eines regelrecht verplant und ziellos durch die Lande. Aber so ist das halt, wenn jeder mal will… Da besteht auf jeden Fall noch Nachhol- und Übungsbedarf.
Genau diese Momente sind es (wenn man das Gefühl hat, einer Schülerband zuzuhören), die „Taste The Blood“ in die zweite Liga verbannen. Dazu tragen aber auch der eine oder andere etwas unpassende Übergang und Tempowechsel bei, was eigentlich schade ist, da die Band ansonsten vor guten Ideen nur so sprüht und auch im instrumentalen Bereich (bis auf genannte Unzulänglichkeiten) ein gutes Bild abgibt.

Der dämliche „Sauf- und Feier-Text“ zu „Guts In The Gutter“ geht zwar gar nicht, ansonsten ist MORTAL FORM aber ein durchaus interessantes Album gelungen, das es verdient hätte, von Death-Thrash-Freunden mit Hang zu Melodie zumindest probegehört zu werden.

16.01.2009
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