Für ihr siebtes Studioalbum haben sich die finnischen Melodeather MORS PRINCIPIUM EST den vielleicht etwas unspektakulären Titel „Seven“ ausgesucht. Die mittlerweile als Duo mit Live-Musikern agierende Band feierte letztes Jahr ihr bereits zwanzigjähriges Bestehen und hat sich in dieser Zeit in der Szene einen Namen gemacht, den die meisten zumindest mal gehört haben dürften. Eine solide Fanbase haben sie sich erarbeiten können, der richtig große Wurf ist ihnen bislang aber nicht gelungen. Ob „Seven“ hieran etwas ändern wird oder wie sein Titel eher unspektakulär geworden ist, zeigt sich schon beim ersten Hördurchlauf.
MORS PRINCIPIUM EST setzen auf Orchester
Nicht unbedingt üblich im Melodic Death sind die orchestralen Arrangements, mit denen MORS PRINCIPIUM EST „Seven“ beginnen lassen. Das Intro zu „A Day For Redemption“ startet mit verspielten, etwas dramatisch anmutenden Streichern, bevor die restlichen Instrumente im Midtempo loslegen. Eher schwedisch im Stil, wie der rezensierende Kollege bereits auf „Dawn Of The 5th Era“ feststellte, verzichten MORS PRINCIPIUM EST überwiegend, wenn auch nicht ganz, auf die ausschweifenden, melancholischen Melodien, die viele ihrer Landsmänner nur allzu gerne nutzen. Stattdessen zeigen sie sich tight bei der Gitarrenarbeit, werden an den Drums auch mal etwas schneller und versehen ihre Stücke mit sehr angenehmen Growls.
„Seven“ ist aus einem Guss
Die orchestralen Arrangements vom Anfang tauchen auf „Seven“ immer wieder auf, stellen aber meist kurze Passagen dar. Das Hauptaugenmerk legen MORS PRINCIPIUM EST auf die Gitarren, die meist treibend voranpreschen und den Stücken hin und wieder mit vielen kleinen Details mehr Tiefe geben. Soweit also alles in Ordnung, und doch kommt während des gesamten Albums nicht wirklich Euphorie auf. Auch beim wiederholten Hören will sich einfach kein Track festsetzen und fehlen die Momente, in denen man einen Song gerne gleich noch mal hören würde.
Eigentlich nichts falsch gemacht
MORS PRINCIPIUM EST machen auf „Seven“ eigentlich nichts falsch. Sie machen sogar sehr vieles richtig. Was ihnen aber einfach nicht gelingen will, ist, mitzureißen und Emotionen zu transportieren. Insgesamt eher durchschnittlich reihen sich die eigentlich guten, aber eben nicht besonderen Stücke aneinander. Nur ab und an horcht man mal auf, zum Beispiel beim Refrain von „In Frozen Fields“. So ist „Seven“ zwar keineswegs schlecht, aber eben doch wie sein Titel eher unspektakulär geraten. Genrefans sollten trotz allem ein Ohr darauf werfen, den für den ein oder anderen mag das Album durchaus doch eine Perle sein.
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