MORS PRINCIPIUM EST haben bislang immer klopfend am Tor der Melodic-Death-Metal-Highlights gestanden, für den Einlass fehlte es den vergangenen vier Alben aber immer am gewissen Etwas. Anders geht es den Finnen auch 2014 nicht. „Dawn Of The 5th Era“ zeigt wieder einmal, welch‘ unbändiges Potenzial in den fünf Musikern steckt, aber der finale Punch gelingt wieder nicht.
Genreliebhaber sollten sich „Dawn Of The 5th Era“ trotzdem auf dem Einkaufszettel notieren. Schließlich lässt sich hohe Qualität nicht an der Fülle an Hits messen. Die fehlen MORS PRINCIPUM EST nämlich seit jeher, dafür gibt es in den elf Song kaum Qualitätsschwankungen. Letzteres zeigt, dass die Band weiß, was sie möchte und wie sie es umsetzt.
„Dawn Of The 5th Era“ orientiert sich klar am Nachbarland Schweden (vor allem die Frühphasen von Bands wie DARK TRANQUILLITY, HYPOCRISY, IN FLAMES und SOILWORK dürfen als Denkanstoßgeber genannt werden), zeigt sich aber modern, ohne Pop oder Metalcore-Einflüsse. Das Riffing ist straight, die Melodien meist gefällig (ohne spektakulär zu sein) und das Songwriting knackig.
Vor allem in den härteren Passagen machen MORS PRINCIPIUM EST eine gute Figur. „Innoncence Lost“ kann hier exemplarisch herangezogen werden: Flott, ohne zu viele Schnörkel und durchgehend melodisch einheizend (die geringfügigen Keys nicht aufgesetzt, sondern unterstützend im Hintergrund) – fein. Dagegen steht zu oft der Versuch, möglichst eingängig zu sein, ohne einen wirklichen Ohrwurm aus dem Hut zaubern zu können.
Entsprechend hält sich „Dawn Of The 5th Era“ wieder in Sichtweite zum Melodic-Death-Metal-Olymp auf, lässt aber an zu vielen Stellen den letzten Funken missen – so ist es nicht einmal die Schlagdistanz. Wie bereits erwähnt, macht das fünfte Album der Finnen aber wieder richtig Spaß und es erhebt schließlich auch keinen Anspruch, als Klassiker durchzugehen – cooles Teil.
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