Dass uns die Schweiz schon öfters mit nicht zu verachtenden Düsterperlen versorgt, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Eine weitere Band die sich hier ins Glied einreihen darf ist MORRIGU, die eigentlich schon seit 1999 existieren. Mit „The Niobium Sky“ haben die fünf Herren nun nach drei Eigenproduktionen ihr erstes richtiges Studioalbum am Start. Und das kann sich wirklich sehen lassen.
Gleich nach dem eher belanglosen Intro geht es los. Man fährt überwiegend die skandinavische Melodic-Death-Schiene. Schon beim ersten Song meine ich EVERGREY auszumachen. Zumindest in musikalischer Hinsicht. Die Gitarrenläufe zeigen schon eine frappierende Ähnlichkeit mit den Schweden.
Aber auch gesanglich geht man sehr melodisch ans Werk. Einmal singt Sevi Binder ziemlich rauchig, dann aber auch wieder fast powermetallastig. Unterm Strich bleibt man der melancholischen Grundstimmung treu und hält das Tempo der Songs angenehm treibend.
MORRIGU erfinden melodischen Deathmetal nicht neu. Um ehrlich zu sein, man erkennt keine herausragenden innovativen Elemente. Stattdessen verlässt man sich auf Altbewährtes und verzichtet auf unnötige Spielereien. Mal ein paar Keyboardläufe im Background, ein bisschen Wechselgesang nach Lehrbuch, aber sonst gibt es nicht wirklich viel Neues.
Trotzdem! Mir gefällt was der Fünfer aus der Schweiz hier zum Besten gibt. Die Jungs machen ihre Sache gut. Auch wenn alles schon mal da war. Die dreizehn Songs zünden sofort und werden auch nach mehrmaligen Durchgängen nicht langweilig. Einige haben sogar einen überraschend hohen Ohrwurmcharakter. Wer auf DARK TRANQUILLITY, SENTENCED oder EVERGREY steht und nicht gerade einen Innovationspreis vergeben will, der liegt hier gar nicht mal so falsch.
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