Das Einmannprojekt MORK von Thomas Eriksen hat mindestens einen sehr starken Befürworter an der Seite. Es gibt halt diese Genre-Ikonen, deren Wort Gewicht hat. Fenriz und Nocturno Culto (DARKTHRONE) gehören im norwegischen Black Metal nicht nur dazu, sondern agieren vielmehr als Säulen. Letztgenannter hatte auf dem MORK-Zweitwerk „Den Vandrende Skygge“ einen Gastauftritt – eine Art Ritterschlag, den er mit den Worten „Many have tried, many have failed, Mork nails it“ noch unterstrich. Damit sprach er den Versuch an, das Wesentliche musikalisch zu treffen, das den aus Sicht der damaligen Vertreter der Szene echten Black Metal aus Norwegen ausmacht. Auch „Eremittens Dal“, das inzwischen dritte Album von MORK, hat zwei bekannte Gäste eingeladen: Seidemann (1349), der ein paar Bassspuren beisteuerte, und Silenoz (DIMMU BORGIR), der zwei Lieder mit seiner Stimme unterstützt.
„Eremittens Dal“ von MORK – der Rückschritt nach dem Ritterschlag
Was ist „Eremittens Dal“ also: nur bloßer Abklatsch, eine gute Huldigung oder wirkliche Authentizität? Eine Mischung aus eins und zwei, aber gerade im Vergleich zum Vorgängeralbum auch ein deutlicher Rückschritt. Es gibt keinen Song, der so atmosphärisch dicht, eindringlich und spannend ist wie „I Sluket Av Myra“ von „Den Vandrende Skygge“ (2016). Ganz allgemein hat sich Eriksen diesmal stark an späteren DARKTHRONE und weniger an BURZUM orientiert. Bedeutet: insgesamt mehr Heavy Metal und mehr Black ’n’ Roll („I Hornenes Bilde“). „Eremittens Dal“ ist vielfach direkter, geht weniger Umwege, lässt weniger entdecken. Während man mit MORK früher noch wild durch Wälder wandern konnte, über Stock und Stein, passt das Neuwerk eher zum bierseligen Beisammensein, um den Unterschied mal sehr plakativ auszudrücken. Natürlich hat auch „Eremittens Dal“ seine besonderen Momente („Et Rike I Nord“), aber die Nummern gehen einfach nicht unter die Haut, da passiert nicht allzu viel. In dem Sinne: absolut solides Handwerk, doch innerhalb der eigenen Diskographie der bisherige Schwachpunkt.
Absolut richtig! „I Sluket Av Myra“ ist der absolute „Hit“ des Projektes. Da passt einfach alles, hat ein wenig wavige Elemente und wirkt ein wenig Solstafir-artig, schafft aber dennoch den Spagat zu „echtem“ Black Metal. Leider ist damit auch schon alles gesagt und alles andere ist nichts anderes als das übliche 0815-Norsecore-Zeug, welches Bands wie Isvind tausend Mal interessanter gestalten. Irgendwie schade drum. nach dem Song hatte ich viel mehr erwartet…
Man nehmen ein paar Szenegrößen und schon macht man aus langweiligem Durchschnittsgerumpel eine überall bekanntes Ding… Laaaangweilig! Fenriz ist auch nur noch bekifft und besoffen…