Morgoth - Cursed To Live

Review

Galerie mit 20 Bildern: Morgoth - Rockharz Open Air 2012

MORGOTH galten in den Neunzigern als eine der besten, wenn nicht als die beste deutsche Death-Metal-Band. Mit den beiden EPs „Resurrection Absurd“ und „The Eternal Fall“ konnten sich die Jungs aus Meschede im Underground einen Namen machen. Mit dem Debütalbum „Cursed“ jedoch wurde man auch international auf die Band aufmerksam, und es folgten u.a. Touren mit OBITUARY. Jenes „Cursed“ feierte kürzlich sein 20stes Wiegenfest und wurde von der Band im letzten Jahr mit einigen Reunion Gigs gebührend gefeiert. Wie es im Business so läuft, lässt da eine Veröffentlichung nicht lange auf sich warten. Mit dem Live-Album „Cursed To Live“ stellen uns MORGOTH nun abermals ein ziemliches Brett ins Regal, das würdig als CD/DVD-Package veröffentlicht wird.

Fast alle Highlights von „Cursed“ wurden in der Setlist berücksichtigt, und als kleines Schmankerl haben uns MORGOTH noch ein paar Bandklassiker, wie „Pits Of Utumno“, „White Gallery“ oder „Under The Surface“ auf den Silberling gebannt. Aufgenommen wurde das Album auf dem „Way Of Darkness“-Festival und von Dan Swanö optimal in Szene gesetzt. Zwar kann auch „Cursed To Live“ nicht darüber hinweg täuschen, dass MORGOTH zu Beginn ihrer Karriere – vor allem durch die ersten beiden EPs – DEATH kompositorisch sehr nahe standen. Doch bin ich damals wie heute der Meinung, dass es wesentlich schlechtere Bands (und deren Frühphasen) gibt, an denen man sich orientieren kann. So knallt das Album von Anfang bis Ende ordentlich, und auch die Atmosphäre, respektive die Besonderheit des Gigs, wurde optimal eingefangen. Man kann hören, dass sich die Fans diebisch darauf gefreut haben, die Jungs um Frontmann Marc Grewe endlich mal wieder live zu sehen, und entsprechend wird die Band mit ihrem Old-School-Death-Metal-Brett auch abgefeiert.

Das kommt bei Ansicht der DVD noch besser zur Geltung als auf der CD, denn hier setzen Effekte, wie die sehr gute Lightshow und die Präsenz der Musiker auf der Bühne noch zusätzliche Akzente. Die Band agiert, als hätte es den Split nie gegeben, und mit Marc Reign ist ja zudem noch ein neuer, sehr guter Drummer mit an Bord, der die Songs noch zusätzlich nach vorne peitscht. Auch das Bonusmaterial der DVD kann sich sehen lassen. Neben allen offiziellen Clips der Band (von denen mir nach wie vor „Under The Surface“ am besten gefällt), gibt es noch jeweils zwei Songs vom Rock Hard Festival 2011 und der Warm-Up Show in Wermelskirchen zu sehen, wobei sich die Band bei letzterem Gig noch nicht zu hundert Prozent eingespielt präsentiert.

Es ist also schön zu sehen, dass MORGOTH wieder da sind, und mit was für einem Album. Ok, ich hätte direkt eine neue Scheibe mit entsprechendem (Old-School) Material noch ein Stück weit besser gefunden, aber so ist das Comeback auch absolut gelungen. Zumal nicht wenige Kritiker der Band derart starke Gigs, wie den auf dem „Way Of Darkness“-Festival, nicht mehr zugetraut haben. „Cursed To Live“ ist ein herausragendes Live-Dokument einer der besten deutschen Death-Metal-Bands.

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05.06.2012

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4 Kommentare zu Morgoth - Cursed To Live

  1. Matthias sagt:

    …kompositorisch DEATH nahe??? MORGOTH sind doch etwas garstiger zur Tat geschritten. Auch die Gitarrenarbeit ist nicht wirklich DEATH-Handschrift, meiner Meinung nach. Spannend, wie da die Wahrnehmung auseinander geht…

  2. colin sagt:

    Ich habe mich da auf die ersten beiden EPs bezogen. Als die raus kamen, wurde der Band teilweise sogar vorgeworfen ein DEATH-Plagiat zu sein. Da stand mal sowas im ‚Metal‘ Hammer damals…

  3. Eckart Maronde sagt:

    na ja, damals gab es eben noch nicht zwölftausend Bands, die alle gleich klangen. Insofern erscheinen die Vergleiche, die damals gezogen wurden, heute fast schon kleinlich. Aber so ganz aus der Luft gegriffen ist der Vergleich trotzdem nicht. Btw. ein Klassegig in Wermelskirchen, auch wenn es hier und da noch einen Verspieler gab. War schon geil, „Cursed“ (fast) komplett am Stück zu hören.

  4. Hans-Hubert sagt:

    Die zwölftausend gleich klingenden Bands gab es damals auch, nur konnte zu der Zeit noch nicht jeder für ’nen Appel und ’n Ei Homerecording betreiben kann, eine Scheibe aufnehmen und seine Musik ins Netz jagen. Damals konnte man froh sein, wenn man als Demoband, die hundert und mehr Tapes verschickt hat, in ein paar Fanzines berücksichtigt wurde. Entsprechend „ungebildet“ war der Fan und kannte meistens nur das, was in den gängigen Rock/Metalzeitschriften Thema war – außer, er ist zufällig auf das Brzlfx-Fanzine gestoßen, hatte einen Undergroundaffinen Kumpel oder einen toll sortierten Plattenladen, der mehr als die Standards hatte. Heute kann man dank Myspace/Youtube/Facebook in einer Stunde mal eben 30 Songs kurz antickern, um zu sehen, ob es für einen taugt oder nicht.