Morgoth - 1987 - 1997: The Best Of Morgoth

Review

Obwohl offiziell niemals richtig aufgelöst, erscheint dieser Tage eine Best-Of Compilation als Farewell-Album von einer der ersten und nicht nur meiner Meinung nach besten Death Metal Bands Europas: Morgoth. Von vielen lange Zeit nur als bloße Death-Kopie abgetan und belächelt, feierten Morgoth im damals gerade aufstrebenden Underground schon mit ihrem ersten Demo „Pits of Utumno“ einen kleinen Erfolg. Als dann 1989 ihr zweites Demo „Resurrection Absurd“ von Century Media auf Vinyl (ja das gabs damals noch!) veröffentlicht wurde, war die Band nicht mehr aufzuhalten. Es folgten Touren mit z.B. Pestilence und Autopsy, der nächste Death Metal Hammer „Eternal Fall“ ließ nicht lange auf sich warten und wurde von Produzentenlegende Scott Burns im Morrisound veredelt. Morgoth hatten das Kunststück vollbracht mit ihrer 2. EP mal eben so einen Meilenstein des Death Metals rauszuhauen. 1991 stand dann mit „Cursed“ nach zwei EPs der erste Longplayer an und auch hier wurde kein Fan des extremen Death Metals enttäuscht. Ok, die Vorwürfe von Death beeinflusst zu sein, gab es immer noch und Marc Grewe hörte sich auch wirklich an wie Evil Chuck, aber es ist ja keine Schande mit solch einer Legende verglichen zu werden.
Auf dem Höhepunkt der Death Metal Welle zu Beginn der 90er waren Morgoth zu Deutschlands Nr.1 geworden, aber auf der nächsten Platte „Odium“ waren erste leichte Industrialsounds auszumachen. Es folgten wieder Touren mit Unleashed und anderen, aber der ständige Tourstreß war wohl etwas, womit die Jungs nicht so gut zurecht kamen. Irgendwie war die Luft raus und es dauerte drei Jahre bis man wieder etwas aus dem Hause Morgoth hörte. Der Titel „Feel sorry for the fanatic“ sagt wohl schon alles, die Platte hatte mit alten Sounds bzw. Death Metal rein gar nichts mehr am Hut. Eine seltsame Mischung aus Hardcoreelementen und Rock turnte wohl fast jeden alten Fan ab. Dementsprechend fiel nach diesem Fiasko der Vorhang.
2005 – Best of: Auf vorliegenden CDs gibt es nochmal einen Querschnitt durch die Karriere der Buben, vom 1. Demo bis zu „Feel sorry…“ und klar, alle Hits wie z.B. „Under the surface“ oder „Pits of Utumno“ sind am Start. Dabei fallen nach all der Zeit zwei Dinge auf: 1. der Death-Vergleich stimmt in gewisser Weise immer noch, denn ähnlich wie Chuck sind auch Morgoth im Laufe der Jahre immer progressiver geworden, und 2. „Feel sorry…“ war wirklich scheiße. Zum Schluß gibts noch ein Video Enhancement auf Disc 2 mit 6 Videotracks u.a.: „Isolated“ und „Sold baptism“ sowie das komplette „Pits of Utumno“ Demo obendrauf. Alle Oldschool Deather können nicts verkehrt machen und ich fänds toll wenn es mit einer einmaligen Reunion z.B. auf dem Wacken irgendwann doch noch klappen würde… Rest in Pieces!

15.04.2005
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